Die in folgender Verlaufsbeschreibung vergrößert und fett hervorgehobenen Verkehrsübergänge bzw. Passhöhen liegen innerhalb des Einzugsgebietes der Reuss.
Die Reuss entspringt im Zentrum der Schweiz (siehe Karten oben) an der Nordseite des Alpenhauptkammes im Kanton Tessin in den Lepontinischen Alpen westlich der Scheitelhöhe des Gotthardpasses, über den Hauptverkehrswege ins Gebiet des Inneren Alpenbogens (Po-Einzugsgebiet) führen, als Abfluss des Stausees Lago di Lucendro (2.134 m, im Bild unten), der von diversen kleinen Bergbächen gespeist wird.
Der dort Gotthardreuss genannte Bach stürzt in Nordrichtung in den Urseren genannten Talkessel hinab, tritt auf diesem Weg nach 2,5 km beim Brügloch in den Kanton Uri über und vereinigt sich nach 8,5 km bei der Ortschaft Hospental (1.452 m, im Bild unten) mit der von Westen kommenden die Grenze zwischen den Lepontinischen Alpen und den Berner Alpen bildenden 16 km langen Furkareuss, durch deren Tal Verkehrswege über den Furkapass ins Walliser Rhônetal führen, zur Reuss.
Diese bildet ab dort die Grenze zwischen den Berner Alpen (linkes Ufer) und den Lepontinischen Alpen, bis sie 4 km weiter flussabwärts bei Andermatt von rechts die die Grenze zwischen den Glarner Alpen und den Lepontinischen Alpen bildende 13 km lange Unteralpreuss aufnimmt (1.432 m), der unmittelbar vorher die 5 km lange Oberalpreuss zugeflossen ist, durch deren Tal Verkehrswege über den Oberalppass nach Graubünden ins Vorderrheintal führen.
Die nunmehr die Grenze zwischen den Berner Alpen im Westen und den Glarner Alpen bildende Reuss durchfließt in Nordrichtung das Naturschauspiel Schöllenenschlucht und nimmt danach in Göschenen (im Bild unten), wo die Nordportale der beiden Gotthardtunneln (Gotthardbahn, eröffnet 1882 und Straßentunnel, eröffnet 1980) liegen, von Westen die 12 km lange Göschenerreuss auf (1.102 m), die in ihrem Oberlauf zum Göscheneralpsee (1.792 m) aufgestaut wird.
In der 6 km weiter flussabwärts gelegenen Ortschaft Wassen nimmt die Reuss von links die 14 km lange Meienreuss auf (840 m), durch deren Tal eine Straße über den Sustenpass ins Haslital führt.
In der weitere 11 km flussabwärts gelegenen Ortschaft Amsteg fließt der Reuss von Osten der das Maderanertal (im Bild unten) entwässernde 12 km lange Chärstelenbach zu (523 m).
Die Reuss passiert, – ständig von links und rechts kurze Gebirgsbäche aufnehmend -, die Ortschaften Silenen (510 m) und Erstfeld (472 m), nach der sich das Tal weitet und es erreicht sie über 12 km flussabwärts von Wassen in der Ortschaft Attinghausen von Osten die 19 km lange Schächen (452 m, im Bild unten die Mündung), deren Tal die Glarner Alpen von den Zentralschweizer Voralpen trennt und durch welches eine Straße über den Klausenpass ins Linthtal führt.
Als Grenzfluss zwischen den Berner Alpen im Westen und den Zentralschweizer Voralpen im Osten passiert die Reuss die Ortschaft Altdorf und mündet nach 2 km deltabildend in den Urnersee genannten Südostteil des Vierwaldstättersees, in dessen Westufer 5 km nördlich der Reussmündung bei Isleten (im Bild unten in der Bildmitte am Seeufer erkennbar) auch der 13 km langw Isitalerbach einmündet, der die Berner Alpen im Süden (linke Bildhälfte) von den Zentralschweizer Voralpen im Norden (rechte Bildhälfte) trennt.
Die Kantone Uri, Schwyz, Luzern, Nidwalden und Obwalden grenzen an den 114 km² großen Vierwaldstättersee, der bis zu 214 m tief ist und ein Volumen von fast 12 km³ hat.
Am Nordende des Urnersees mündet in der zum Kanton Schwyz gehörenden Ortschaft Brunnen die 29 km lange Muota in den See, aus deren obersten Talabschnitt eine Straße über den Pragelpass ins Linthtal führt. Durch Täler ihrer rechten Zuflüsse Hundsbüelbach und Steiner Aa führen über die Übergänge Ibergeregg und Sattelpass ebenfalls Verkehrswege ins Limmatgebiet.
Vor dem Sattelpass zweigt aus dem Tal der Steiner Aa eine über den Hagegglisattel (im Bild unten) zum Ägerisee führende Straße ab. Von dem die Steiner Aa aufnehmenden und über die Seeweren in die Muota entwässernden Lauerzersee verlaufen die vom Vierwaldstättersee via Zugersee nach Zürich führenden Verkehrsrouten über das Bernerhöchi.
Einziger nennenswerter Fluss, der von Süden im Uferbereich des Kantons Nidwalden den Vierwaldstättersee erreicht ist die bei der Ortschaft Buochs einmündende 37 km lange Engelberger Aa, die im Kanton Uri am Surenenpass (2.291 m, Saumpfad ins Reusstal) entspringt, Teile des Kantons Obwalden durchfließt, die auf 1.000 m Seehöhe gelegene Ortschaft Engelberg (Austragungsort der Alpinen Schiweltmeisterschaften 1938) mit der berühmten Benediktinerabtei passiert und schließlich in Nidwalden in den Vierwaldstättersee mündet.
Aus ihrem Tal führt nur vom untersten, bereits im Kanton Nidwalden liegenden Talabschnitt eine Straße in Westrichtung über den Ächerlipass ins Tal der Sarner Aa. Ansonsten ist das Engelbergertal außer über Saumwege nur vom Vierwaldstättersee aus erreichbar und seit 1898 durch die schmalspurige Luzern-Stans-Engelberg-Bahn, die in Engelberg endet, erschlossen.
In den Alpnachersee genannten südwestlichsten Abschnitt des Vierwaldstättersees mündet im dortigen kaum 2 km langen zum Kanton Obwalden gehörenden Uferbereich bei Alpnach (im Bild unten) die dem Lungernersee entsprungene und die Berner Voralpen im Norden von den Zentralschweizer Voralpen im Süden trennende 28 km lange Sarner Aa ein, von deren Oberlauf über den Brünigpass Verkehrswege ins Haslital führen.
Größter rechter Zufluss der Sarner Aa ist die Melchaa, durch deren fast 25 km langes Tal eine Straße zum Wintersportzentrum Melchsee-Frutt (1.891 m) führt, die am Tannensee (1.976 m) endet. Durch die Täler kleinerer rechter Zuflüsse der Sarner Aa führt eine Straße über den Ächerlipass ins Engelbergtal. Durch Täler linker Zuflüsse verlaufen über den Glaubenbühlpass und den Glaubenberg Straßen ins Tal des Reusszuflusses Kleine Emme.
Am Nordende des Küssnachtersees genannten Nordarm des Vierwaldstättersses liegt die Ortschaft Küssnacht am Übergang zum Zugersee.
Die Reuss verlässt den Vierwaldstättersee (im Bild oben) als Grenzfluss zwischen den Berner Voralpen im Westen und den Zentralschweizer Voralpen im Osten am Nordwestufer im Kanton Luzern im Stadtgebiet des gleichnamigen Kantonshauptortes (im Bild unten) und es fließt ihr nach 2 km in der Ortschaft Emme (427 m) von Westen die Kleine Emme zu, deren Tal aufwärts die Trennlinie zwischen den genannten voralpinen Gebirgszügen folgt.
Die Kleine Emme (Verlauf siehe Karte unten) ist zusammen mit ihrem Quellfluss Waldemme ein 58 km langer linker Nebenfluss der Reuss. Ihr Einzugsgebiet beträgt 477 km².
Der Quellfluss der Kleinen Emme ist die Waldemme, die in den Berner Voralpen am Nordhang des östlichen Teils der Brienzer Rothorn-Kette im äußersten Südwesten des Kantons Obwalden am sogenannten Emmensprung (im Bild unten) entspringt, sich bald mit mehreren weiteren Quellbächen vereinigt und in den Kanton Luzern übertritt.
In ihrem Oberlauf fließt sie zunächst nach Nordwesten durch den offenen Kessel des Marientals, aus dem eine Straße über den Glaubenbühlpass zum Sarnersee führt und in dem der Fremdenverkehrsort Sörenberg (1.159 m, im Bild unten) liegt.
Weiter nördlich mündet bei Schüpfheim (719 m) von Westen her die wesentlich kürzere Weissemme ein, durch deren Tal über den Escholzmattsattel Verkehrswege ins Emmental und somit ins Aaregebiet führen. Ab dem Zusammenfluss von Waldemme und Weissemme erhält das Gewässer den Namen Kleine Emme.
Der Gewässerlauf der eigentlichen Kleinen Emme ist etwa 37 km lang. Diese fließt nach Nordnordosten durch das breite, 397 km² große offene Tal des Entlebuchs und es mündet in der gleichnamigen Ortschaft (im Bild unten) von rechts die Große Entle ein (665 m), durch deren Tal über den Glaubenberg ebenfalls eine Straße zum Sarnersee führt. Von Entlebuch führt in Ostrichtung eine Straße über die Lobenalp ins unterste Kleine-Emme-Tal.
In Nordrichtung durchfließt die Kleine Emme nach Entlebuch ein enges Tal und es fließt ihr nach 6 km von links die große Teile des Napfgebietes entwässernde 15 km lange Fontanne zu.
In der 3 km unterhalb der Fontannemündung gelegenen Ortschaft Rossei führt in Westrichtung eine Passstraße zum Steinhuserberg (im Bild unten der Blick von der Passhöhe auf Steinhusen).
Bei der über 2 km flussabwärts von Rossei gelegenen Ortschaft Wolhusen, in der von Norden erst die 6,5 km lange auch Wiggern genannte Wolhuser Wigger, durch deren Tal über den Sattel von Menznau die die Grenze zwischen Berner- und Zentralschweizer Voralpen bildende Route ins Wiggertal führt, und kurz danach in Werthenstein der 10 km lange Bielbach (im Bild unten) einmündet, aus dessen Tal über die Übergänge Grueb, Rüediswiler Moos und Recketschwandhöchi ebenfalls Verkehrswege ins Aaregebiet führen, vollzieht die Kleine Emme einen scharfen Knick nach Osten.
Sie fließt nun (als Grenze zwischen den Berner Voralpen im Süden und den Zentralschweizer Voralpen im Norden) parallel zur südlichen Pilatuskette, aus der ihr bei der 7 km unterhalb von Wolhusen gelegenen Ortschaft Schachen der 19 km lange Rümlig zufließt, durch dessen untersten Talabschnitt eine zur Lobenalp führende Straße verläuft, und aus dessen oberen Eigental genannten Talabschnitt (im Bild unten vom Gipfel des Pilatus aus gesehen) über das Holderchäppeli eine Straße ins benachbarte Tal des Ränggbaches führt, der die Kleine Emme 10 km flussabwärts von Schachen bei der Ortschaft Littau erreicht, kurz bevor diese in die Reuss einmündet.
Die Reuss fließt nach der Einmündung der Kleinen Emme innerhalb des Gebietes der Zentralschweizer Voralpen in Nordostrichtung parallel zum südöstlich gelegenen Rotsee, der 2,5 km lang und nur 250 m breit ist und deshalb in Bootssportkreisen wegen der zahlreichen auf ihm ausgetragenen Regatten sehr bekannt ist (siehe Bild unten). Die Reuss erreicht nach über 10 km die Ortschaft Root, in der von rechts zuerst die den Rotsee entwässernde Ron und später der Wilbach einmündet und es verlässt dort in Ostrichtung eine Straße das Reusstal, die über den das Reusstal begrenzenden Rooterberg zum Zugersee führt.
Kaum 3 km flussabwärts von Root verlässt die allmählich in Nordrichtung drehende Reuss nach Honau den Kanton Luzern an seinem tiefst gelegenen Punkt (406 m), wird zur Kantonsgrenze zwischen den Kantonen Aargau (linkes Ufer) und Zug (Ostufer) und es fließt ihr nach weiteren 13 km von Südosten die Lorze zu (im Bild unten: Lorze von links).
Die 58 km lange Lorze (siehe deren Verlauf in der Karte unten) ist der Hauptfluss des Kantons Zug.
Sie ist der Ausfluss des Ägerisees (424 m, siehe Karte unten), dessen Zuflüsse auf über 700 m Seehöhe entspringen.
Durch die Täler der östlichen und nordöstlichen Zuflüsse Bielenbergrusen und Dorfbach führen Verkehrswege über das Tänndlichrüz bzw. über den Raten und das Chlausenchäppeli ins Limmatgebiet. Vom südlichen Zufluss Trombach führt sowohl eine Straße in Südrichtung über den Hagegglisattel zum Vierwaldstättersee, als auch in Westrichtung über den Rossallmig ins Tal des westlichen Ägeriseezuflusses Hüribach, von dem wieder eine Straße über das Hagegg zum Zugersee führt.
Am Nordwestende des Ägerisees mündet noch vor dem Lorzeaustritt (im Bild unten) von Norden der Lutisbach in den Ägerisee, durch dessen Tal eine Straße über den Kistenpass nach Menzingen führt. Die nach Unterägeri in Nordrichtung fließende Lorze wird im Westen von den Ostabhängen des Zugerberges begleitet, über den, – ausgehend von den 3 bzw. 5 km flussabwärts von Unterägeri gelegenen Ortschaften Schmidtli (linksseitige Einmündung des Wolfbaches) und Allenwinden -, Straßen u.a. über das Hünggigütschsätteli) nach Zug am Zugersee führen.
Nach Schmidtli durchfließt die Lorze die Lorzentobel genannte tief eingeschnittenen Schlucht mit der Lorzentobelbrücken (im Bild unten) und passiert das Naturschauspiel Höllgrotten, wo ihr von Osten der Höllbach zufließt, aus dessen Nebentälern des Edlibachs und des Dürrbachs Straßen über Neuheim/Müli und Menzingen ins Limmatgebiet -, sowie über den Kistenpass zum Ägerisee führen.
In Westrichtung drehend verlässt die Lorze den Tobel nördlich von Baar, wo ihr, – noch ehe sie in Südrichtung in den Zugsee (413 m) mündet -, von rechts der Lissibach zufließt, durch dessen Tal eine Straße über den Baarerboden ebenfalls ins Zihltal führt.
Der bis zu 200 m tiefe Zugersee, an dessen nördlichen Ostufer der Kantonshauptort Zug liegt, ist über 38 km² groß und liegt parallel westlich des Ägerisees, von dem er durch den Zugerberg getrennt ist, über den u. a. über das Hagegg und das Hünggigütschsätteli Straßen führen.
Vom zum Kanton Schwyz gehörenden Südufer führen über das Bernerhöchi Hauptverkehrsrouten zum Lauerzersee und nach Schwyz. Der südliche Teil des Westufers wird zwischen Arth und Küssnacht (Übergang zum Vierwaldstättersee) vom Rigi begrenzt.
Vom mittleren Westufer, das zum Teil zum Kanton Luzern gehört, führt über den Rooterberg eine Straße ins Reusstal. Das nördliche Westufer ist flach bzw. nur durch eine muldenförmige Hügelkette vom Reusstal getrennt, weshalb der See für seine Sonnenuntergänge bekannt ist. Von Zug aus gesehen ist somit der Horizont frei und die Sonne versinkt bei einem Sonnenuntergang sprichwörtlich fast in den See (siehe Bild unten). Dies ist in der Schweiz selten, da der Blick auf den Horizont bei den meisten Seen durch Bergkämme oder Hügelketten versperrt ist.
Kaum 1,5 km westlich ihrer Einmündung verlässt die Lorze bei Cham wieder den Zugersee und erreicht 10 km weiter nördlich bei Maschwanden (im Bild unten) die Reuss (390 m), wobei sie auf ihrem letzten Kilometer zum Grenzfluss zwischen Zug (linkes Ufer) und Zürich wird und somit ihr Mündungsbereich das Dreikantoneneck Aargau/Zürich/Zug bildet.
Als Grenzfluss zwischen den Kantonen Aargau (linkes Ufer) und Zürich (Ostufer) passiert die Reuss 6 km unterhalb der Lorzeeinmündung die Ortschaft Ottenbach, wo ihr von Westen der 9 km lange Wissenbach (im Bild unten) zufließt (384 m), von dessen Oberlauf eine Straße über die Horben-Hochebene ins Gebiet der Bünz führt.
Nur 1 km unterhalb von Ottenbach tritt die Reuss endgültig in den Kanton Aargau über und es fließt ihr nach einem weiteren Kilometer bei der Ortschaft Jonen von Osten die 22 km lange Jonen zu (382 m, im Bild unten), aus deren Einzugsgebiet Verkehrswege über die Übergänge Tüfenbach, Vollenweid, Aeugst am Albis, Müliberg, Schladhau, Bonstetten und Islisberg ins Tal des Limmatzubringers Reppisch führen.
Auf den nächsten 25 km ihres Flusslaufes bis Birrhard (345 m), wo von Zürich kommende Hauptverkehrsrouten über Brunegg und das Bünztal querend nach Aarau verlaufen, wird die Reuss im Westen vom Höhenzug des Wagenrains begleitet, der ihr Tal von jenem des Aarezubringers Bünz trennt. Die beiden Täler sind durch zahlreiche Kleinstraßen, die über die am Scheitel des Höhenzuges liegenden Ortschaften führen, verbunden.
In der 3 km unterhalb der Jonenmündung gelegenen Ortschaft Unterlunkhofen (im Bild unten das Dorfzentrum) fließt der Reuss von rechst der Oberwilbach zu (379 m), aus dessen Tal über die Übergänge Buechrüti und Englisächer ebenfalls Straßen zur Reppisch führen.
Von der 5 km unterhalb von Unterlunkhofen gelegenen Kleinstadt Bremgarten (373 m) verlässt eine über den Mutschellen ins Reppischtal führende Straße das Reusstal in Ostrichtung. Nach Mellingen passiert die Reuss den Autobahnknoten Birrhard, wird vor Birmenstorf von der Autobahn A 1/A 3 überquert und bildet danach die Grenze des Alpengebietes (linkes Ufer) zum Juragebiet. Von Mülligen führt über die Habsburg eine letzte Verkehrsverbindung ins Aaretal, ehe sie 3 km weiter selbst in die Aare mündet (330 m, im Bild unten die Reuss von oben).