900 m, Alpi Liguri, San Romolo/Nervia
Von dem am Oberlauf des Torrente San Romolo am Südwesthang des Monte Bignone (im Bild unten der Gipfel) gelegenen Ort San Romolo führt in Westrichtung eine Bergstraße über diesen Pass ins Valle Merdanzo. Die Straße verläuft nach dem Scheitelpunkt vorerst entlang des südlichen Talrandes des Merdanzotales immer bergab bis in die nördlichen Ortsteile der Ortschaft Perinaldo, die am Talschluss des in Südrichtung verlaufenden Vallecrosia liegt.
Von Perinaldo besteht die Möglichkeit, entweder in Südrichtung die Anhöhe des Colle Termini di Perinaldo zu überwinden und durch das Vallecrosia bis zum an der Küste liegenden Nobelferienort Bordighera abzufahren, westlich dem der dieses Tal entwässernde Verbone in Vallecrosia ins Meer mündet, oder die Westrichtung beibehalten und über den Colla Bella nach Dolceacqua abzufahren, oder in Nordrichtung nach Apricale ins Merdanzotal hinunter zu fahren, wo die Straße in die Westabfahrt des Passo Ghimbegna einmündet.
Wasserscheide | Torrente San Romolo | Nervia |
Abflüsse | Torrente San Romolo (Mündung in San Remo) | Rio Merdanzo – Nervia (Mündung in Camporosso Mare) |
Mündung | Ligurisches Meer |
Eine romantische Liebesgeschichte von Giovanni Ruffini (1807-1881) veränderte nachhaltig das Leben in den westlichen Küstenorten der Blumenriviera. Im Jahr 1855 erschien in Edinburgh der Roman Il Dottor Antonio, dessen Handlung in San Remo und Bordighera spielt. Das Buch wurde zum Bestseller und löste eine Reisewelle insbesonders von England nach Bordighera aus, die durch die Eröffnung der Bahnlinie Genua-Ventimiglia im Jahre 1872 noch verstärkt wurde. Bordighera hat ein besonderes Mikroklima mit milderen Sommern und wärmeren Wintern mit niedriger Luftfeuchtigkeit, weshalb der Wintertourismus überwog. Vor allem betuchte (arbeitsmarktferne) Briten der Oberschicht kamen im Herbst und blieben bis zum Frühling des nächsten Jahres.
Auch namhafte Künstler dieser Zeit zog es in diese Region. Claude Monet schuf 1884 obenstehendes Bild der historischen Altstadt von Bordighera. Zu manchen Zeiten waren mehr Engländer im Ort als Einheimische. Zum Unterschied zu den Nachbarorten hat sich Bordighera (im Bild unten das Zentrum) am wenigsten den Einflüssen des Jet-Set-Tourismus des 20. Jh. unterworfen, strahlt auch heute noch den Charme der Dekadenz aus und wird deshalb Große alte Dame des Tourismus genannt.
von | Verlauf der Gebietsgrenze des alpinen Ligurischen Küstengebietes | bis |
San Remo |
Zwischen San Remo und der 12 km westlich gelegenen Küstenstadt Bordighera münden bloß Kleinstbäche ohne nennenwerte Einzugsgebiete ins Ligurische Meer. Erst 3 km westlich von Bordighera bei der Küstenortschaft Vallecrosia erreicht wieder ein größerer Bach, nämlich der das Vallecrosia entwässernde Verbone -, und kaum 1 km weiter bei Camporosso Mare die Nervia die Küste. Aus dem Vallecrosia führt nur eine Straße in ein Nachbartal, nämlich über den Colle Termini di Perinaldo ins Val Merdanzo, einem Nebental des Nerviatales. | Camporosso Mare |