948 m, Alpes du Dauphiné, Isère(Drac-La Jonche/Romanche)gebiet
Die Route Napoléon (N 85) steigt vom Tal des Drac zur Ortschaft La Mure am südlichen Ende des Plateaus von Matheysine auf und durchquert diese nach Norden leicht ansteigende seeenreiche Hochebene. Nach dem Lac de Pierre-Châtel überwindet die Straße beim Dorf La Croix des Theneaux den höchsten Punkt ihres Verlaufes, passiert danach die abflusslosen Seen Lac du Pétichet und Grand Lac de Laffrey und erreicht die Ortschaft Laffrey, wo der als Rampe von Laffrey berüchtigte Straßenabschnitt, auf dem es in den letzten 50 Jahren zu zahlreichen Verkehrsunfällen mit über 150 Todesopfern gekommen ist, beginnt. Vom Nordrand des Plateaus führt die Straße sodann 600 Höhenmeter überwindend nach Vizille ins Romanchetal hinunter.
Bekannt wurde Laffrey als der Ort, an dem Napoléon Bonaparte auf ein königliches Bataillon Ludwig XVIII. traf, das zu seiner Verhaftung entsandt worden war, nachdem er sein Exil auf Elba verlassen hatte und mit seiner Gefolgschaft auf der heutigen Route Napoléon Richtung Paris zog. Dabei traf er am 7.März 1815 kurz vor Laffrey auf die königlichen Truppen. Diesen stellte sich Napoléon mit den Worten entgegen: „Soldaten, wenn es einen unter euch gibt, der seinen Kaiser töten möchte – hier bin ich“. Daraufhin ließen die Soldaten die Waffen sinken und riefen: „Lang lebe der Kaiser!“(Bild unten). Seit 1930 erinnert eine Reiterstatue Napoléons auf der prairie de la Rencontre (Wiese der Begegnung) an dieses Ereignis.
Weit weniger pathetisch wird heute unermüdlich versucht, den als Todesstrecke (insbesonders für Busse und Schwerfahrzeuge) berüchtigten Straßenabschnitt von Laffrey hinunter ins Romanchetal durch diverse Maßnahmen (siehe Bild unten) zu entschärfen.
Der die Nordabfahrt vom Plateau von Matheysine begleitende Ruisseau de Jouchy erreicht über die Romanche den Drac; die in Südrichtung entwässernde La Jonche fließt direkt in den Drac, der am nordwestlichen Stadtrand von Grenoble die Isère erreicht.