Darüber, warum im AVE-Schema einerseits Karawanken und Bachergebirge zu einer Gebirgsgruppe zusammengefasst – und andererseits die Karnischen Alpen in zwei Gebirgsgruppen, nämlich in Südliche Karnische Alpen und Karnischen Hauptkamm aufgesplittet werden, mag gerätselt werden. Innerhalb Österreichs, nämlich im Gebiet der Bundesländer Kärnten und (Ost)Tirol, liegen jedenfalls nur die Nordabhänge des Karnischen Hauptkamms. Der Rest des Gesamtgebietes liegt in Italien. Der höchste Berg, die 2.780 m hohe Hohe Warte ist Grenzberg zwischen Kärnten und der Friauler Provinz Udine.
Die innerösterreichische Nordgrenze des Karnischen Gebietes, – vorerst zu den Hohen Tauern -, beginnt beim Übertritt der Drau von Süd- nach Osttirol (Grenzübergang Sillian-Innichen) und verläuft bis zur rechtsseitigen Einmündung des Gailbaches unterhalb von Sillian in Tassenbach. Sie folgt, – nunmehr als Grenze zu den Gailtaler Alpen -, dem Gailbach aufwärts zum Kartitscher Sattel und danach der Gail durch Lesach- und Gailtal abwärts folgend bis zur rechtsseitigen Einmündung der Gailitz bei Arnoldstein. Im oberen Lesachtal überschreitet die Gail zwischen Untertillach und Maria Luggau (im Bild unten) die Kärntner Grenze.
Der unterste Flussabschnitt der den Ostabhang des Karnischen Hauptkamms vom Westabhang des Karawankenhauptkammes trennenden Gailitz zwischen Mündung und ihrem Übertritt nach Österreich bei Thörl-Maglern bildet die Ostgrenze des österreichischen Gebietsanteils des Karnischen Hauptkamms zu den Karawanken.
Die Staatsgrenze zu Italien zwischen Thörl-Maglern und dem Drauübertritt nach Österreich bildet die Süd- und Westgrenze des österreichischen Gebietsanteils am Karnischen Hauptkamm. Die Staatsgrenze berührt auf diesem über 130 km langen Weg auf italienischer Seite die Regionen Friaul-Julisch-Venezien, Venezien und Trentino-Südtirol (siehe Grenzverlaufsbeschreibung im Rahmen des Kapitels Abgrenzung des österreichischen Alpengebietes).
Der gesamte (überwiegend über italienisches Staatsgebiet führende) Grenzverlauf dieser Gebirgsgruppe ist dem Unterkapitel KARNISCHE ALPEN und Karawanken-Bachergebirge des 1. Bandes (Der Alpenhauptkamm) entnehmbar.