Die 749 km lange Drau entspringt in Italien in der Provinz Südtirol in den Dolomiten an der Südseite des Pustertales (im Bild unten), fließt in Ostrichtung, überschreitet kurz nach ihrem Ursprung die österreichische Grenze, durchfließt Osttirol und Kärnten, verlässt Österreich bei Lavamünd und tritt nach Slowenien über, dreht bei Marburg in Ostsüdostrichtung, durchfließt das Pettauer Feld, überschreitet danach die kroatische Grenze bei Ormoņ, verlässt kurz danach das Alpengebiet und tritt in die Pannonische Tiefebene (Podravina) ein, nimmt bei Legrad ihren letzten linken, aus Alpingebieten stammendes Wasser führenden Zufluss, nämlich die dort die Grenze zwischen Kroatien und Ungarn bildende Mur auf, wird selbst für rund 10 km zum Grenzfluss zwischen Ungarn (linkes Ufer) und Kroatien, fließt sodann rund 30 km über kroatisches Staatsgebiet und erreicht bei Novo Virje neuerlich die ungarische Grenze, verbleibt für über 120 km im Grenzbereich, verlässt diesen erst nach Donji Miholjac und tritt endgültig nach Kroatien über, passiert die Stadt Osijek, mündet 15 km weiter östlich in die Donau und führt dieser im Jahresdurchschnitt 670 km³ Wasser pro Sekunde zu.
Das 40.095 km² große Einzugsgebiet der Drau (siehe Karte unten) erstreckt sich über 5 Staaten, nämlich Italien, Österreich (Bundesländer Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Niederösterreich und Burgenland), Slowenien (Regionen Koroška, Podravska und Pomurska), Ungarn (Komitate Vas, Zala, Somogy und Baranya) und Kroatien (Gespanschaften Međimurje, Varaždin, Koprivnica-Križevci, Virovitica-Podravina und Osijek-Baranja), wobei das italienische Einzugsgebiet sich auf 2 voneinander getrennte kleine Teilgebiete aufteilt.
Neben dem Drau-Quellgebiet rund um Innichen (im Bild unten) samt dem Sextental (Südtiroler Draugebiet) liegt auch das Einzugsgebiet der Gailitz (it: Slizzera), eines rechten Nebenflusses des rechten Drauzuflusses Gail, das neben dem an der Sella Nevea beginnenden Gailitztal selbst auch das Gebiet der Weißenfelser Seen und das östliche Kanaltal rund um Tarvis umfasst, auf italienischem Hoheitsgebiet (Friauler Draugebiet, Regione Autonoma Friuli-Venezia Giulia).
Die Drau ist nach Theiss, Pruth und Save der viertlängste Donauzufluss. Vom Alpengebiet entwässert sie außer Teilen der Dolomiten auch Teilgebiete (an ihrer rechten Einzugsgebietsgrenze) der Karnischen Alpen, der Julischen Alpen, der Karawanken und des Bachergebirges, der Steiner Alpen und des Cillier Berglandes, sowie Teile der alpinen teilweise auch Slawonisches Gebirge genannten Mittelgebirgszüge Kroatiens, nämlich das auch auf Slowenien übergreifende Matzelgebirge (slow: Haloze), sowie die kroatischen Mittelgebirgsgruppen Ivanńčica, Kalničko gorje, Bilogora, Papuk und Krndija.
Entlang ihrer linken Einzugsgebietsgrenze, die im oberen alpinen Abschnitt großteils mit dem Alpenhauptkamm und der Alpenhauptwasserscheide ident ist, entwässert die Drau Teilgebiete der Hohen Tauern, der Niederen Tauern, der Ennstaler Alpen, der Hochschwabgruppe, der Mürzsteger Alpen, der Rax-Schneeberg-Gruppe, der Fischbacher Alpen, des Grazer Berglandes und des Oststeirischen Hügellandes inklusive des in Ungarn Őrség genannten letzten Teiles der Alpenhauptwasserscheide und des gänzlich in die Mur entwässernden und auch nach Ungarn übergreifenden Goričko genannten gebirgigen Teiles des slowenischen Übermurgebietes.
Die Gailtaler Alpen, die Gurktaler Alpen und die Lavanttaler Alpen, – inklusive des diesen vorgelagerten überwiegend innerhalb Sloweniens gelegenen und nach Kroatien (bis zur Stadt Čakovec, im Bild unten die dortige Zrinski-Burg) übergreifenden Voralpengebietes der Windischen Bühel (slow: Slovenske Gorice) -, werden gänzlich von der Drau entwässert.
Die rechte Einzugsgebietsgrenze der Drau beginnt in Kroatien außerhalb des Alpengebietes bei der Einmündung in die Donau östlich von Osijek (siehe auch präzise Verlaufsbeschreibung im Band 6 in den Kapiteln Ungarn Slowenien und Kroatien). Sie durchläuft als Einzugsgebietsgrenze zum benachbarten Donauzufluss Vuka, die 45 Stromkilometer unterhalb der Draumündung in Vukovar die Donau erreicht, in Westrichtung die Pannonische Tiefebene und den Südrand der Stadt Osijek (im Bild unten), begleitet das linke Ufer der Vuka und steigt zum Hauptkamm des Krndija-Gebirges an, in dem der Berg Tromeda (260 m) liegt, wo jenseits des Draugebietes das Einzugsgebiet der Vuka endet und jenes der Save beginnt.
Entlang des Hauptkammes der Slawonischen Gebirgskette verläuft die Drau/Save-Wasserscheide über die Gebirgszüge Papuk, Bilogora, Kalničko Gorje und Ivanščica bis sie im Matzelgebirge die slowenische Grenze erreicht, der sie mehrmals die Seiten wechselnd ein kurzes Stück folgt und dabei den Hauptverkehrs-Grenzübergang Gruškovje/Macelj (Marburg-Zagreb) passiert. Sie verlässt die Staatsgrenze in Westrichtung an der Maceljsca Gora (718 m), an deren Südfuß der slowenisch/kroatische Grenzfluss Sotla entspringt, und tritt innerhalb Sloweniens am Sattel von Sveti Jurij ins Cillier Bergland über.
Weiter als Drau/Save-Wasserscheide verläuft die rechte Einzugsgebietsgrenze der Drau im Voralpengebiet des Cillier Berglandes über den bekannten Aussichtsberg Boč, wird in Nordrichtung drehend bei Dolga Gora von der Südbahn und bei Pletovarje von der slowenischen Autobahn A 1 (Marburg-Laibach) untertunnelt, tritt am Sattel von Krizevec ins Bachergebirge und am Sattel von Mislinja in die Karawanken über, folgt in Westrichtung dem 15 km langen Smrekovec-Gebirgszug, dreht danach in Nordwestrichtung und erreicht nach der Govca (1.929 m) am Westende des Bergstocks Uschowa die österreichische Staatsgrenze (Bundesland Kärnten), wobei auf dem natürlichen Grenzwall 3 Felsentore empor ragen, die einen wunderschönen Ausblick auf die Berglandschaft beider Länder ermöglichen (siehe Bild unten).
von | Verlauf der Einzugsgebietsgrenze der Drau in Österreich |
bis |
Uschowa | Die Drau/Save-Wasserscheide folgt der Staatsgrenze in Westrichtung über den Heiligengeistsattel (1.432 m) und dem Pastirksattel (1,439 m) zur Sadonikhöhe (1.624 m), von der sie in Südrichtung drehend zum Paulitschsattel abfällt. | Paulitschsattel |