Die noch im Gemeindegebiet Avigliano westlich des Monte Carmine nahe dem aus der Stauferzeit stammenden Castel Lagopesole (im Bild unten) von der Italienischen Wasserscheide abzweigende Wasserscheide zwischen der Adria (über den Ofanto) und dem Ionischen Meer (über den Bradano) verläuft zunächst in Nordostrichtung über den zwischen den Quellen des Ofanto-Zuflusses Fiumara di Atelia und des Bradano gelegenen Lagopesolehügel.
Die Ionisches Meer(Golf von Tarent)/Adria-Wasserscheide passiert sodann westlich das (archäologische) Naturschutzgebiet Riserva Naturale I Piscon, tritt ins Vulture-Weinbaugebiet ein (Anbaugebiet des Aglianico del Vulture, einziger DOC-Wein der Basilikata), passiert den über den Olivento in den Ofanto entwässernden Lago di Rendina östlich, dreht in Ostrichtung, überschreitet südlich des über den gleichnamigen Bach ebenfalls in den Ofanto entwässernden Lago di Locone die Grenze zur Region Apulien und endet im kaum 20 km von der Adraküste entfernten Parco nazionale dell’Alta Murgia, in dem nahe der bekannten Burg des Stauferkaisers Friedrich II Castel del Monte (im Bild unten) jenseits des Bradanogebietes auf der Adria-Seite der Wasserscheide das Einzugsgebiet des Ofanto endet und jenes der naturgemäß nur kurzen, teils namenlosen und selten wasserführenden Adriazuflüsse (wie zum Beispiel der früher bei Bari das Meer erreichende, heute aber längst ausgetrocknete Torrente Picone, an den nur mehr ein gleichnamiger Stadtteil Baris erinnert) beginnt.
Die Einzugsgebietsgrenze des Bradano verläuft ab dort, – die Quellgebiete der erwähnten kleinen Adriazuflüsse südlich begrenzend -, entlang der Murge genannten Kalkhochebene noch ein Stück parallel zur Adriaküste in Südostrichtung und verlässt südlich der apulischen Regionshauptstadt Bari im Gebiet von Acquaviva delle Fonti (300 m) in Südrichtung dem linken Ufer des letzten linken Bradano-Nebenflusses Basentello folgend die Adria/Ionisches Meer-Wasserscheide, von der ab dort auch jenseits der Adria-Seite ebenfalls nur mehr selten wasserführende in den Golf von Tarent (und somit ins Ionische Meer) mündende Kleinbäche abfließen, von denen bloß der 25 km lange Lama di Laterza erwähnenswert ist, der zwischen Metaponto und Tarent (im Bild unten) als Fiume Lato in Apulien 15 km nördlich der Bradanomündung den Golf von Tarent erreicht.
Die Adria/Golf von Tarent(Ionisches Meer)-Wasserscheide folgt weiter der in der Mitte Apuliens gelegenen karstigen und oberflächenwasserlosen Murge bis zur an deren Südostende gelegenen sogenannten Messapischen Schwelle, einer von der am gleichnamigen Golf gelegenen Marinehafenstadt Tarent bis zu der an der Adriaküste am Nordeingang der Straße von Otranto gelegenen Hafenstadt Brindisi (im Bild unten) verlaufenden Senke, die als Grenze der 100 km langen und 40 km breiten im äußersten Südosten Italiens gelegenen und auch als „Stiefelabsatz“ der Apenninenhalbinsel bekannten Salento-Halbinsel gilt.
Nahe der in der genannten Senke gelegenen Ortschaft Francavilla Fontana (140 m, im Bild unten die dort typischen Trulli genannten Häuser) tritt die Adria/Ionisches Meer-Wasserscheide ins Gebiet der Salento-Halbinsel ein.
Die Adria/Ionisches Meer-Wasserscheide verläuft als wenig markanter Hügelzug rund 80 km lang bis zu ihrem Ende bei der nahe des östlichsten Punktes Italiens (Punta Palascia) gelegenen Stadt Otranto, die am Westende der engsten Stelle (gegenüber der albanischen Stadt Viora) der 71 km breiten Straße von Otranto liegt, die die Adria im Norden vom Ionischen Meer im Süden trennt.
Wie der am Beginn des Hauptkapitels Die Italienische Wasserscheide erwähnte und beschriebene in Kalabrien gelegene südlichste Punkt der Stiefelspitze ragt auch der südlichste Punkt des (apulischen) Stiefelabsatzes der Apenninenhalbinsel, das rund 45 km südlich von Otranto gelegene Kap Leuca (auch Fersen-Kap genannt, im Bild unten), ins Ionische Meer hinein und trennt den Golf von Tarent im Westen vom Südeingang der Straße von Otranto im Osten.