Berninapass

2.328 m, Rätische Alpen, Donau(Inn)/Po

Der auf Italienisch Passo del Bernina genannte Übergang liegt im Schweizer Kanton Graubünden und verbindet das Engadin im Norden mit dem Puschlav und dem italienischen Veltlin im Süden. Nahe der Scheitelhöhe (im Bild unten) befinden sich zwei Seen. Der nach Norden abfließende Lej Nair gehört zum Einzugsgebiet des Inn, der Stausee Lago Bianco jedoch zum Einzugsbereich des Po.

Adrian Michael, CC BY-SA 3.0

Hier verläuft die Hauptwasserscheide der Alpen zugleich als Donau/Adria-Wasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer und der Adria und auch die Grenze zwischen rätoromanischem und italienischem Sprachgebiet. Die Passstraße wurde 1865 eröffnet.

Die in ersten Teilabschnitten 1908 eröffnete, von Beginn an elektrisch betriebene meterspurige Berninabahn überquert den Pass seit 1910, seit 1913 auch im Winter. Mit ihrer bei der Station Ospizio Bernina erreichten Scheitelhöhe von 2.253 m gilt sie als höchste Alpentransversale.

Kabelleger, Creative Commons CC0 License;   Bernina-Express am Lago Bianco

Die Gebirgsbahn verbindet den Kurort St. Moritz über den Berninapass mit der italienischen Stadt Tirano. Sie erreicht Neigungen von 7% und ist eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Sie wurde gemeinsam mit der Albulabahn 2008 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Sie gilt als grenzüberschreitendes schweizerisch-italienisches Welterbe.

Wasserscheide  Äußerer Alpenbogen Innerer Alpenbogen
Abflüsse  Ova Lej Nair – Ova da Bernina – Flaz – InnDonau Aqua da Pila – Cavagliasch – Poschiavino – Obere Adda – Comosee – Untere Adda – Po
Mündung  Schwarzes Meer Adriatisches Meer
von Verlauf des Alpenhauptkamms und der Alpenhauptwasserscheide bis
Berninapass Der Alpenhauptkamm verläuft in Nordostrichtung über die Fuorcla Minor (2.435 m), nach der er nach weniger als 5 km am Südhang des Piz dals Lejs (3.044 m) auf einer Seehöhe von 2.933 m wieder die Staatsgrenze erreicht und mit dieser in Ostrichtung zum Grenzpass Forcola di Livigno abfällt. Forcola di Livigno
© Marcel und Desiree/hikr.org;     Fuorcla Minor (markiert) mit dahinten Piz dals Lejs