Die 1937 eingeweihte Route des Grandes Alpes (französische Hochalpenstraße) galt als die schönste Strecke der Bergrouten, die von Thonon-les-Bains bis nach Menton, – also vom Genfersee bis zum Mittelmeer -, über rund 700 km und 16 Hochalpenpässe durch die höchsten Bergmassive der französischen Alpen führt. Die dahinterstehende Idee war die, eine Route quer durch das französische Alpengebiet anzubieten, die es ermöglicht, – einerseits ohne Benutzung der bequemen westlichen durch das Rhônetal führenden Verkehrswege, und andererseits ohne die italienische Grenze im Osten überschreiten zu müssen -, vom Nordrand des französischen Alpengebietes (Genfersee) auf touristisch anspruchsvoller Strecke zur Südgrenze der Alpen an die Riviera zu gelangen. Daraus ergibt sich, dass zahlreiche Täler bzw. Flussgebiete, die, – wie die bisherigen Ausführungen zeigten -, fast alle vom Alpenhauptkamm im Osten zur Rhône im Westen verlaufen, gequert werden müssen, was ein ständiges Auf- und Abfahren nach sich zieht.
Zwischenzeitlich gibt es mehrere Zwischenvarianten dieser Route und die Zählweise der Pässe variiert auch deshalb, da nicht immer kleinere Passhöhen, die im Zuge der Auf- und Abfahrten über die Hauptübergänge überwunden werden müssen, gesondert mitgezählt werden.
Es erfolgt nun eine schlagwortartige Beschreibung der Basisroute, wobei darauf hingewiesen sei, dass alle genannte Pässe in den bisherigen Ausführungen bereits Erwähnung gefunden haben.
Von Thoron-les-Bains (372 m) geht es in Südrichtung das Dransetal hinauf, über den
Col des Gets (1.163 m) ins Tal des Le Giffre hinunter (630 m) und über den
Col de Châtillon (745 m) nach Cluses (482 m) ins Arvetal, das gequert wird. Von dort weiter in Südrichtung ein linkes Arve-Nebental aufwärts und über den
Col de la Colombière (1.613 m) ins Bornetal. Dieses abwärts bis Entremont (800 m) wird die Südrichtung beibehaltend das Bornetal verlassen und über den kleinen Sattel
Col de Saint-Jean-de-Sixt (959 m) ins Tal des Torrent Le Nom gewechselt (890 m). Dieses über Clusaz in Südostrichtung aufwärts und über den
Col des Aravis (1.487 m) das Tal des Torrent Aravis abwärts bis zur Einmündung in den Arly bei Flumet (854 m). Das Tal des Arly wird bei Flumet gequert und es folgt über das Tal des Torrent Nant Rouge die Auffahrt zum
Col des Saisies (1.650 m), dessen Scheitelpunkt im unteren Bild zu sehen ist.
Vom Col des Saisies hinab ins Tal des Doron (650 m), dieses aufwärts über Beaufort zum
Cormet de Roselend (1.967 m) und das Tal des Torrent Glaciers abwärts bis zur Einmündung in den Versoyen, dessen Flusslauf in Südrichtung bis zur Isèreeinmündung bei Bourg-Saint-Maurice (834 m) gefolgt wird. Sodann das Isèretal aufwärts bis Val d` Isère und über den
Col de l’Iseran (2.770 m) ins Tal des Arc (Maurienne). Dieses Tal abwärts (in Westrichtung) bis Saint Michelle de Maurienne (700 m) und weiter wieder in Südrichtung über den
Col du Télégraphe (1.566 m) kurz hinab nach Valloire (1.404 m) und dann hinauf zum
Col du Galibier (2.645 m). Abfahrt über den Scheitel des
Col du Lautaret (2.057 m) und in Südostrichtung das Tal der Guisane hinunter bis zu deren Einmündung in die Durance, deren Tal bei Briançon (1.213 m) gequert wird. Wieder in Südrichtung das Tal der Cerveyrette hinauf und über den
Col d’Izoard (2.360 m) ins Tal des Guil hinunter. Dieses in Südwestrichtung flussabwärts bis Guilestre (1.000 m) und weiter in Südrichtung über den
Col de Vars (2.109 m) bis Jausiers im Ubayetal. Das Tal in Südostrichtung abwärts bis Barcelonette (1.138 m). Von dort in Südrichtung das Tal des Torrent le Blanchard aufwärts zum
Col de la Cayolle (2.326 m). Abfahrt hinunter ins südlich gelegene Vartal bis Guillaumes (800 m), wo dieses in Ostrichtung verlassen wird und über den
Col de Valberg (1.672 m) und den kleinen Sattel des Col de Sainte Anne (1.551 m) die Ortschaft Beuil (1.439 m) im Tal des Cians erreicht wird. Weiter in Ostrichtung über den
Col de la Couillole (1.678 m) hinab ins Tinéetal und in Südrichtung bis zur Ortschaft Bolinette (450 m). Weiter in Ostrichtung wird das linke Tinée-Seitental des Vallon de Bramatam zum
Col Saint Martin (1.500 m) hinaufgefahren. Nach Abfahrt ins Vésubietal wird diesem in Südrichtung gefolgt. Bei der Ortschaft La Bollène Vésubie (465 m) wird das Tal in Ostrichtung verlassen und über den
Col de Turini (1.607 m) die Ortschaft Sospel (358 m) im Tal des rechten Roya-Zuflusses Bévéra erreicht. Weiter in Südrichtung wird nach Überwindung des
Col de Castillon (706 m) schließlich die an der italienischen Grenze liegende Küstenstadt Menton (0 m) erreicht (im Bild unten).