Isonzo-Gebiet, Abgrenzung und Flusssystem

Der 136 km lange, in Slowenien Soča genannte Isonzo entwässert die „Adria-Seite“ der die Donau/Adria-Wasserscheide bildenden Kamm- und Gipfelkette vom Monte Canin (Grenzberg zu Slowenien) in den Julischen Alpen bis zum Übergang von den Alpen ins Dinarische Gebirge am innerhalb Sloweniens im Karst gelegenen Razdrtoplateau (Alpengebietsgrenze). Der Isonzo entspringt im Mangart-Jalovec-Massiv in den Julischen Alpen in Slowenien, fließt in grundsätzlicher Südrichtung, überschreitet bei Gorizia (slow: Gorica, dt: Görz) die italienische Grenze, verlässt in die Oberitalienische (Friauler) Tiefebene eintretend das Alpengebiet, nimmt von rechts seinen größten rechten Nebenfluss Torrente Torre auf und mündet südlich der Stadt Monfalcone in der Region Friaul-Julisch Venezien bei Casoni Primo (Gemeinde Grado) in die Adria.

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Sein 3.400 km² großes Einzugsgebiet umfasst Teilgebiete der Friauler Tiefebene, der Julischen Alpen und des alpinen Teiles des Karstgebirges und erstreckt sich über Teilgebiete Sloweniens und der italienischen Region Friaul-Julisch Venezien. Der innerhalb Italiens gelegene Teil seines Einzugsgebietes ist fast ident mit dem Einzugsgebiet seines rechten Zuflusses Torrente Torre.

Die rechte Einzugsgebietsgrenze des Isonzo beginnt am Westrand seines Mündungsdeltas nördlich von Grado und verläuft durch die Friauler Tiefebene in Nordnordwestrichtung vorerst als Wasserscheide zum Grundwasserfluss (Risorgiva) Natissa, der kurz vor seiner Mündung in die Laguna di Grado die Stadt Aquileia (im Bild unten, Ende der ehemaligen Bernsteinstraße) durchfließt, passiert als Isonzo/Ausa-Wasserscheide östlich den Autobahnverkehrsknotenpunkt Palmanova, erreicht als Isonzo/Cormor-Wasserscheide das Stadtgebiet von Udine, durchläuft dieses und wird nordwestlich dieser Provinzhauptstadt noch kurz zur Isonzo/Corno-Wasserscheide (die Risorgive Ausa, Cormor und Corno münden in die Laguna di Marano), die westlich von Tarcento bei Buja endet, da dort jenseits des Isonzogebietes das Einzugsgebiet des Fiume Corno (und damit der Laguna di Marano) endet und jenes des Tagliamento beginnt.

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Die Isonzo/Tagliamento-Wasserscheide steigt südöstlich von Gemona in Nordrichtung zu den Julischen Alpen an (siehe Ausführungen im Vorkapitel Tagliamento-Gebiet), passiert den Übergang Sella di Montenars, durchläuft in Nordostrichtung das Gebiet des Parco Naturale della Prealpi Giulie, passiert in Ostrichtung die Sella Carnizza, erreicht am Monte Plagne die Staatsgrenze zu Slowenien, folgt dieser nach dem Monte Guarda in Nordrichtung und endet an dem auf der Donau/Adria-Wasserscheide liegenden Grenzberg Monte Canin (im Bild unten), da jenseits des Isonzogebietes das Einzugsgebiet des Tagliamento endet und jenes der Drau (über deren Zufluss Gailitz) und damit der Donau und des Schwarzen Meeres beginnt.

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Die nunmehrige Isonzo/Drau(Adria/Donau)-Wasserscheide folgt in Nordostrichtung weiter der Staatsgrenze (siehe Ausführungen im Vorkapitel Friauler Drau(Gailitz)gebiet), passiert den Passo di Predil, steigt in Ostrichtung drehend zum Monte Mangart (2.677 m) an und endet am unmittelbar neben der bereits innerhalb Sloweniens liegenden Kotova špica (2.376 m, im Bild unten der linke Gipfel) gelegenen V Koncu špica (2.351 m, im Bild unten der kleinere rechte Gipfel), da dort jenseits des Isonzogebietes das Einzugsgebiet der Drau endet und jenes der Sava (dt: Save) beginnt, die in der serbischen Hauptstadt Belgrad in die Donau mündet.

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Die nunmehrige Isonzo/Save(Adria/Donau)-Wasserscheide verlässt in Südrichtung über die Kotova špica die Staatsgrenze, verläuft ab dort stets innerhalb Sloweniens, dreht am Jalovec (2.643 m) in Ostrichtung, passiert am Travnik (2.379 m) nördlich die Isonzo (Soča)-Quelle und wird von der rechten zur linken Isonzo-Einzugsgebietsgrenze, verläuft über die Verkehrsübergänge Vršič, Kobla(Eisenbahn)tunnel, Petrovo-Brdo-Pass und Črni vrh pri Davča, geht am Cerknosattel von den Julischen Alpen in den alpinen Teil des Karsts (it: Corso) über (siehe auch Ausführungen im Band 6, Kapitel Slowenien), passiert von Südost- in Südrichtung drehend die Passhöhen Ledinsko Razpotje, Dole, Črni Vrh und Hrušica (dt: Birnbaumer Wald) und endet 10 km östlich von Postojna nach dem auf der Alpengebietsgrenze am Übergang ins Dinarische Gebirge gelegenen Razdrtoplateau, südwestlich dem jenseits des Isonzogebietes das Einzugsgebiet der Save (und damit der Donau und des Schwarzen Meeres) endet und jenes der Reka beginnt, die bei Divača ins Höhlensystem des Karsthochplateaus des Triestiner Küstenlandes einfließt, 38 km weiter nordwestlich in Italien am Ostrand des Stadtgebietes von Monfalcone über 3 Quellen als Timavo wieder zu Tage tritt (im Bild unten) und nach kaum 2 km in die Adria mündet.

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Weiter nunmehr wieder innerhalb des Einzugsgebietes der Adria passiert die nunmehrige Isonzo/Timavo(Reka)-Wasserscheide die Passhöhe Gabrk und verläuft als nicht exakt feststellbare Trennlinie in Nordwestrichtung am Rand (zum Tal des linken Isonzo-Zuflusses Vipava) des oberflächenwasserlosen Karsthochplateaus des Triestiner Küstenlandes, an dessen Nordende sie die Staatsgrenze zu Italien am Westrand der Črni hribi (643 m) wieder erreicht, dieser kurz in Südsüdwestrichtung folgt, beim Grenzort Palchisce nach Italien zurückkehrt und über das Plateau von Doberdò (slow: Doberdob) und den Monte Cosici (112 m, im Bild unten) zur Hafenstadt Monfalcone abfällt.

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Sie endet unmittelbar westlich des bereits erwähnten aus einer Karsthöhle austretenden Flusses Timavo am nördlichsten Punkt der Adria beim Hafen von Monfalcone an der Küste des Adriatischen Meeres.

 

Zum Flussverlauf des Isonzo