Conca di Dobbiaco (Toblacher Feld) und der Flussverlauf der Drau innerhalb Italiens

1.220 m, Dolomiti/Alti Taun, Donau(Drau)/Etsch

Die Talwasserscheide Toblacher Feld liegt auf der Donau/Adria-Wasserscheide. Es ist der höchste Punkt des über 100 km langen Pustertales, das sich zwischen der in Südtirol liegenden Mühlbacher Klause im Westen und der in Österreich liegenden Lienzer Klause im Osten erstreckt und im westlichsten Teil bis Bruneck (im Bild unten) die Zillertaler Alpen und (östlich von Bruneck) die Hohen Tauern im Norden von den Dolomiten im Süden trennt.

Vermondo, CC BY-SA 3.0

Auf der am Südrand der Hohen Tauern liegenden Scheitelhöhe (ein Schuttkegel des von Nordost kommenden Silvesterbaches), über die zahlreiche Haupt- und Nebenstraßen, sowie die Pustertalbahn führen, liegt die Ortschaft Dobbiaco (dt: Toblach). Die Drau entspringt am Nordhang des die Passhöhe im Süden begrenzenden Neunerkogels im Dolomitengebiet. Das Wasser ihrer fünf Hauptquellen fließt ein paar hundert Meter über steile Wiesen und Waldböden zur Talsohle an der Ostseite des Toblacher Feldes, wo sich erst ein richtiges Flussbett bildet (im Bild unten). So überwindet sie bereits auf den ersten zehn Kilometern über 430 Höhenmeter. Sie fließt in Ostrichtung ab, überschreitet zwischen der Südtiroler Ortschaft San Candido (dt: Innichen) und der österreichischen (Osttiroler) Ortschaft Sillian die österreichische Grenze und erreicht über die Donau das Schwarze Meer.

© Panoramio

Hingegen fließen die vom Westhang des Neunerkogels abfließenden Bäche ins vom Süden ins Pustertal einmündende und von der Rienz (it: Rienza) durchflossene Höhlensteintal (im Bild unten der Blick in Südrichtung über das Toblacher Feld zum Talausgang des Höhlensteintales; links davon der Neunerkogel). Die Rienz fließt nach rechtsseitiger Aufnahme des Silvesterbaches in Westrichtung durchs Pustertal und entwässert über Eisack und Etsch in die Adria.

Luca Lorenzi, CC BY-SA 3.0

Die Namensherkunft des Pustertales ist nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass diese Gegend im Besitz eines keltischen Stammesfürsten namens Busturus gewesen sei und sich daraus der heutige Talnamen ableitet. Der östliche, großteils in Österreich liegende Teil zwischen der westlich des Toblacher Feldes liegenden Ortschaft Niederdorf (it: Villabassa) und der Lienzer Klause heißt Hochpustertal. Der Westteil wird auch Grünes Tal genannt.

Wasserscheide  Donau (Drau) Etsch
Abflüsse  DrauDonau Silvesterbach – Rienz – Eisack – Etsch
Mündung  Schwarzes Meer Adriatisches Meer
von Verlauf der Gebietsgrenze des Südtiroler Draugebietes bis
Conca di Dobbiaco Weiter in Nordostrichtung entlang des den Rienzzubringer Silvesterbach begleitenden Hügelzuges erreicht die Draugebietsgrenze über das Scheibeneck und das Bodeneck am Marchginggele wieder die österreichische Grenze. Die das Südtiroler Draugebiet begrenzende Staatsgrenze zu Österreich verlässt dort wieder die Donau/Adria-Wasserscheide und verläuft innerhalb des Draugebietes, – begleitet von einer zu militärischen Zwecken erbauten geschotterten Grenzkammstraße -, in Ostsüdostrichtung zum Hochrast (2.436 m), von wo sie in Südrichtung entlang des Erlbaches ins Hochpustertal zum linken Drauufer zwischen Winnebach und Arnbach abfällt und damit den Ausgangspunkt der Abgrenzungsschilderung beim Übertritt der Drau von Italien nach Österreich beim Grenzübergang San Candido/Sillian wieder erreicht. Grenzübergang San Candido/Sillian

Der Flussverlauf der Drau innerhalb Italiens

Die Drau (it: Drava) entsteht durch Vereinigung mehrerer am südlich von Toblach liegenden Neunerkogel entspringenden Bächen am Ostrand des Toblacher Feldes (Beschreibung oben), eines Übergangs ins Etschgebiet. Sie fließt ab Toblach (1.220 m) in Ostrichtung und passiert nach 3 km Innichen (1.175 m, im Bild unten), wo ihr von rechts der Sextenbach (it: Rio Sesto) zufließt.

Dreinagel, CC BY-SA 3.0

Der fast 20 km lange Sextenerbach entspringt nahe dem am Talschluss des Sextentales liegenden Kreuzbergpass (1.636 m, Übergang ins Piavegebiet) und fließt in Nordwestrichtung. Hauptort des Sextentales ist die in der Talmitte gelegene gleichnamige Ortschaft Sexten (1.310 m, it: Sesto Pusteria), in deren Ortsteil Moos (im Bild unten rechts) dem Sextenerbach von links der das Val Fiscalina (dt: Fischleintal) entwässernde gleichnamige Bach zufließt.

Llorenzi , CC BY-SA 3.0

Das 4,5 km lange Fischleintal ist für seine landschaftliche Schönheit überregional bekannt und führt in den Naturpark der Sextener Dolomiten. Die Bergriesen um Sexten bieten ein ganz besonderes Naturschauspiel: die fünf Dolomiten-Gipfel Neuner, Zehner (Sextener Rotwand), Elfer, Zwölfer und Einser bilden die so genannte Sextener Sonnenuhr, die vom Fischleintal aus am besten beobachtet werden kann. Das Tal reicht bis zur Talschlusshütte via Fischleinboden mit Großparkplatz und Buswendepunkt für den Linienbus. Hinter der Talschlusshütte (1.548 m, im Bild unten mit Einserkofel) gabelt es sich am Fuß des Einserkofels in das Bachern- (Val Fiscalina Alta) und das Altensteintal (Val Sassovecchio), welches gegen die Drei Zinnen und den im Ersten Weltkrieg hart umkämpften Paternkofel hinaufzieht.

© tourenfex.at/Dietmar Ortner

Am Talausgang des Sextentales fließt dem Sextenerbach noch vor seiner Einmündung in die Drau in Innichen der das Val Campo di Dentro (dt: Innerfeldtal, im Bild unten) entwässernde Rio di San Candido (dt: Innichenbach) zu.

© sentres.com

Die Drau verlässt 9 km flussabwärts von Innichen bei Winnebach auf 1.113 m Seehöhe Italien und damit den obersten zu Italien gehörenden Teil des Draueinzugsgebietes.