Das Valle di Po und der weitere Flussverlauf des Po

Nur im obersten rund 40 km langen Abschnitt seines Flusslaufs kann der Po als Alpenfluss bezeichnet werden. Nach seinem Ursprung in den Cottischen Alpen an den Ostabhängen des dort die Grenze zu Frankreich und die Einzugsgebietsgrenze zur Rhône bildenden Alpenhauptkamms in der Region Piemont durchfließt er in West- Ostrichtung sein 35 km langes Alpental (in der Karte rechts braun gekennzeichnet), das im Süden von den Tälern seiner rechten Zuflüsse Varaita und Bronda -, und im Norden von den Tälern seiner linken Zuflüsse Pelice und dem im Unterlauf Ghiandone genannten Infernotto begrenzt wird.

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Der Po verlässt nach seinem Austritt aus dem Valle Po bei Saluzzo (endgültig) das Alpengebiet.

Luca Bergamasco, CC BY 3.0
von Verlauf der Einzugsgebietsgrenze des alpinen Abschnitts des Po-Flusslaufes (Valle Po)
bis
Poebene bei Saluzzo

Die südliche Einzugsgebietsgrenze des Valle Po beginnt bei der Einmündung des Torrente Bronda westlich von Saluzzo, von wo sie in Südwestrichtung ins voralpine Hügelgebiet der Cottischen Alpen ansteigt und entlang des linken Talrandes des kurzen (und daher hier nicht näher beschriebenen) Valle Bronda verläuft, den Übergang Colletta di Brondello passiert und nach kaum 10 km den Cutarello erreicht, auf dem das Einzugsgebiet des Torrente Bronda endet und jenes der Varaita beginnt.

Die Po/Varaita-Wasserscheide verläuft in Westrichtung (siehe Ausführungen im Vorkapitel Varaita-Gebiet) bis zur in der Kamm- und Gipfelkette des Alpenhauptkamms liegenden Punta Gastaldi (Grenzberg zu Frankreich), auf der das Einzugsgebiet der Varaita endet und jenes der Rhône beginnt.

Die linke Einzugsgebietsgrenze des Po folgt als Po/Rhône-Wasserscheide in Nordrichtung dem dort die Staatsgrenze zu Frankreich und den Talschluss des Valle Po bildenden Alpenhauptkamm, verläuft über Punta Roma (3.070 m), Punta Udine (3.022 m), Punta Venezia (3.095 m) und Rocce Fourion (3.153 m) zum Colle delle Traversette (2.950 m, im Bild oben die Passhöhe), vor dem sie die Po-Quelle westlich passiert und von der rechten zur linken Po-Einzugsgebietsgrenze wird, und nach dem jenseits des Einzugsgebietes des Valle Po das Einzugsgebiet der Rhône endet und jenes des linken Po-Nebenflusses Pelice beginnt.

Die nunmehrige Po/Pelice-Wasserscheide verlässt Staatsgrenze und Alpenhauptkamm und verläuft innerhalb Italiens in Nordostrichtung über Monte Granero (3.170 m), Monte Meidassa (3.105 m), Rocce Founs (2.762 m) und Punta Sea Bianca (2.721 m) zum Monte Frioland (2.720 m), dreht in Südostrichtung und erreicht nach dem Briccas (2.426 m) die Punta Razil (2.385 m), auf der das Einzugsgebiet des Pelice endet und jenes des Infernotto beginnt.

Die Po/Infernotto-Wasserscheide passiert Colle Bernardo (2.273 m), Punta Selassa (2.036 m), Bric Arcent (1.628 m) und Castelletto (1.360 m), nach dem sie zum Colletta di Barge (Passbeschreibung im Folgekapitel) abfällt und zum Monte Bracco (1.306 m, im Bild unten der Blick von dort in die Poebene) ansteigt, von dem sie in die Poebene nördlich von Revello abfällt und endet.

Poebene bei Revello
© Panoramio

Der Po entspringt im Piemont nahe dem Alpenhauptkamm auf einer Pian del Re genannten im Gemeindegebiet von Crissolo gelegenen Hochebene auf 2.020 m Seehöhe (im Bild unten die dortige „offizielle“ Poquelle) nördlich des Monte Viso, der mit 3.841 m der südlichste über 3.500 m hohe Berg der Alpen und höchste Erhebung der Cottischen Alpen ist. Noch auf der Hochebene erreicht den Fluss der Abfluss der Hochgebirgsseen Lago Lausetto (2.360 m), Lago Superiore (2.339 m) und Lago Fiorenza (2.140 m) und er stürzt in Ostrichtung in das Valle Po hinab, in dem er den obersten Talort Grissolo (1.318 m) nach 4 km passiert.

Touriste, CC0

Das Valle Po ist nur etwa 35 km lang und verläuft fast geradlinig in West-Ostrichtung vom dort die Grenze zu Frankreich bildenden Alpenhauptkamm bis zum Beginn der Poebene. Der Po passiert nach Grissolo (im Bild unten) die weiteren Talorte Oncino (1.220 m), Ostana, Paesana (650 m) und Sanfront (490 m), sowie beim Talausgang Rifreddo (425 m) und Martiniana Po.

Touriste, CC0

Weder über den den Talschluss des Valle Po bildenden Alpenhauptkamm nach Frankreich, noch in das nördliche Nachbartal Val Pellice, noch in das südliche Nachbartal Valle Varaita führen durchgehend asphaltierte Straßen. Lediglich kurz vor dem Talausgang führt von der Ortschaft Paesana in Nordrichtung eine Straße dem kaum 4 km langen linken Pozufluss Torrente Merdarello aufwärts folgend über den Colletta di Barge ins Tal des kleinen voralpinen linken Po-Nebenflusses Ghiandone.

Der Talausgang des Valle Po liegt zwischen den Hügeln bei Revello und Martiniana Po etwa 8 km westlich von Saluzzo. Nach der dort am linken Ufer gelegenen ehemaligen Zisterzienserabtei Santa Maria di Staffarda (im Bild unten) verlässt der Po das Alpengebiet, tritt in die Oberitalienische Tiefebene ein und wendet sich nach Norden Richtung Turin.

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In dieser Drehphase fließt dem (nunmehr außeralpinen) Po bei Tetto Alto noch von Süden der Voralpenbach Fiume Bronda zu (270 m), der das gleichnamige in die Poebene mündende Tal entwässert, an dessen Talschluss über die Colletta di Brondello eine Straßenverbindung ins Varaitatal führt. Bei der 10 km nördlich gelegenen Ortschaft Cardè mündet von Westen der Ghiandone ein (260 m).