Die in folgender Verlaufsbeschreibung vergrößert und fett hervorgehobenen Verkehrsübergänge bzw. Passhöhen liegen innerhalb des alpinen Teiles des Einzugsgebietes des Tanaro.
Der Tanaro entspringt als Tanarello in den Ligurischen Alpen am Alpenhauptkamm nahe der französischen Grenze im Grenzgebiet der italienischen Regionen Ligurien und Piemont nordöstlich des Monte Sacarello auf über 2.000 m Seehöhe an den Ostabhängen des an der Ligurischen Grenzkammstraße liegenden Passo Tanarello, von wo er in die Ligurische Ortschaft Monesi di Triora (1.376 m, im Bild unten) hinabstürzt, die von einer vom Colla San Bernardo di Mendatica (Alpenhauptkammübergang ins Arrosciatal und somit ins Centagebiet) zum Passo della Colletta führenden Straße durchlaufen wird.
Unterhalb von Monesi durchfließt der Tanarello einen schluchtartigen verkehrsweglosen Talabschnitt, an dessen Ende von links der die Regionsgrenze Piemont/Ligurien bildende knapp 14 km lange Negrone zufließt (950 m), wird zum Tanaro und selbst zum Grenzfluss zwischen Piemont (linkes Ufer) und Ligurien, dreht in Ostrichtung und es fließt ihm nach 6 km bei Ponte di Nava (803 m) von Süden der Rio Nava zu, durch dessen Tal eine Straße über den Alpenhauptkammpass Colle di Nava ins Arrosciatal (Centagebiet) verläuft.
Bei Ponte di Nava (im Bild unten) verlässt die Regionsgrenze zum östlich verlaufenden Alpenhauptkamm ansteigend das in Nordrichtung drehende Tanarotal und es fließt dem ab dort stets im Piemont fließenden Tanaro nach 2 km im Ortsteil Cantanara der Gemeinde Ormea von rechts der Rio di Prale zu (760 m), durch dessen Tal eine Kleinstraße über die Alpenhauptkammpässe Colle di Prale und Colle di Caprauna ins Tal des Torrente Pennavaira und somit ebenfalls ins Centagebiet führt.
Nachdem der Tanaro den Hauptort Ormea (736 m) durchflossen hat, in dem eine Kleinstraße, die ab Ponte di Nava entlang des oberen linken Talrandes durch die nur im Sommer bewohnte Ortschaft Aimoni (1.000 m) verlaufen ist, wieder den Talgrund erreicht, passiert er 12 km weiter flussabwärts die Ortschaft Garessio (im Bild unten), in der von links der Rio Luvia einmündet, dem in Westrichtung eine zum Colla di Casotto führende Straße aufwärts folgt .
Kurz nach der Luviaeinmündung fließt dem Tanaro noch im Ortsgebiet von Garessio von rechts der Rio di Rocca Bianca zu, aus dessen Tal Straßen über den Alpenhauptkammpass Colle di San Bernardo di Garessio ins Nevatal und somit ins Centagebiet-, und über den Colle Quazzo ins östlich benachbarte Tal der Bormida di Millesimo führen. Am nördlichen Ortsrand von Garessio und in der 4,5 km weiter flussabwärts gelegenen Ortschaft Priola, wo der Rio San Giusta von rechts einmündet, verlassen zum Colle della Rionda führende Straßen in Ostrichtung das Tanarotal.
Von Priola führt in Nordwestrichtung eine nach der Ortschaft Canova das Quellgebiet des unterhalb des Ortsgebietes von Priola von links einmündenden Rio Rianazzo passierende Straße zum Colle di San Giacomo.
Der Tanaro erreicht die Ortschaft Bagnasco (im Bild unten), in der von rechts der Rio Massimino zufließt, durch dessen Tal eine Straße über den Colle dei Giovetti ins Tal der Bormida di Millesimo führt.
Noch in Bagnasco mündet nach der Massiminomündung von links der Rio Molinella in den Tanaro, durch dessen Tal eine Straße über Battifollo ins untere Mongiatal führt.
Nachdem der Tanaro die 4 km flussabwärts der Molinellaeinmündung gelegene Ortschaft Nucetto (450 m) passiert hat, dreht er in Nordwestrichtung und erreicht nach weiteren 8 km die Alpengebietsgrenze bei Ceva (385 m), wo von Osten der 14 km lange Torrente Cevetta einmündet, durch dessen Tal die Hauptverkehrswege über den Colle di Montezemolo und den Colle di Cosseria zum Colle di Cadibona und weiter zur Küste nach Savona verlaufen.
Der Tanaro passiert stark mäandernd 5 km unterhalb von Cevo nördlich die Stadt Lesegno (im Bild unten) und es mündet von Süden die Corsaglia ein.
Die 34 km lange Corsaglia entspringt im Piemont in den Ligurischen Alpen dem Lago Revelli (2.030 m), von dem sie in Nordrichtung ins Val Corsaglia hinabstürzt und die Ortschaft Corsagliola erreicht, bei der von links der Rio dei Bassi -, und von rechts der Rio Corso einmünden. Von dort führt eine Straße in Westrichtung über den Colla del Straluzzo ins Tal des benachbarten linken Tanaro-Zuflusses Ellero.
Im Ortsgebiet von Corsagliola verlässt eine Straße in Ostrichtung das Tal der Corsaglia, die zur Anhöhe Colla San Giacomo di Roburent und danach ins Tal des Torrente Casotto führt.
Die Corsaglia erreicht die Ortschaft Torre Mondovì (460 m, im Bild oben), nach der von rechts der 24 km lange Torrente Casotto zufließt (im Bild unten), aus dessen Tal Straßen über den Colla di Casotto ins Tanarotal -, über den Colla San Giacomo di Roburent ins obere Val Corsaglia -, und über Saint Grée ins Val Mongia führen.
Von der im Tal der Corsaglia gelegenen Ortschaft Ortschaft Torre Mondovì besteht über die Passhöhe Bric Blin eine weitere Straßenverbindung mit dem Val Mongia.
Die Corsaglia passiert die 3,5 km unterhalb der Casottomündung gelegene Ortschaft San Michele di Mondovi (444 m, im Bild unten) und erreicht nach weiteren 8 km den Hauptort der Gemeinde Lesegno (422 m), vor der ihr von rechts der 22 km lange Torrente Mongia zufließt, aus dessen Tal Straßen über die Passhöhen Colle di San Giacomo und Battifollo ins östlich benachbarte Tanarotal -, sowie über Saint Grée und Bric Blin ins westlich benachbarte Val Casotto führen. Die Corsaglia passiert westlich das Ortsgebiet von Lesagno und mündet in den Tanaro.
Nach Zufluss der Corsaglia fließen dem dort bereits stark mäandernden Tanaro von Südwesten der Torrente Ellero -, und weitere 6 km flussabwärts bei Carru der Torrente Pesio zu.
Die Talschlüsse der Täler der letztgenannten beiden Flüsse berühren den Alpenhauptkamm im Parco Regionale Alta Valle Pesio e Tanaro.
Der 35 km lange Ellero entspringt unmittelbar nördlich des Talschlusses des Tanaroquellflusses Negrone am Ostabhang der Punta Marguareis.
Die Quellen (im Bild unten) des 43 km langen Pesio liegen westlich der Punta Marguareis.
Der oberste Talabschnitt des Valle Pesio ist im Westen von der Punta Mirauda (2.157 m) vom Valle Vermenagna (Einzugsgebiet des Tanarozuflusses Stura di Demonte), an dessen Talschluss der Tendapass liegt, getrennt. Von einem östlichen Seitental des Ellero, der in seinem Unterlauf die Stadt Mondovi durchfließt (559 m, im Bild unten), führt eine Straßenverbindung über den bereits beschriebenen Colla del Straluzzo ins Corsagliatal. In Westrichtung besteht über den Colle del Mortè eine Straßenverbindung ins Pesiotal. Vom Oberlauf des Pesio hingegen führt keine Passstraßenverbindung ins westlich benachbarte Einzugsgebiet des Tanarozuflusses Stura di Demonte.
Der Tanaro dreht nach der Pesioeinmündung in Nordrichtung ins hügelige Vorapenninengebiet ab, passiert westlich das Zentrum des Barolo-Weinanbaugebietes (im Bild unten), nach dem ihm schließlich bei der 25 km flussabwärts von Carru gelegenen Ortschaft Cherasco (288 m) mit der Stura di Demonte sein letzter Alpenwasser führender linker Nebenfluss erreicht.
Die 110 km lange Stura di Demonte entspringt am Alpenhauptkamm im Piemont an der Ostseite des die Grenze zwischen den Seealpen und den Cottischen Alpen bildenden Grenzpasses Colle della Maddalena (1.991 m), über den eine Straßenverbindung nach Frankreich ins Valle dell’Ubaye und somit ins Einzugsgebiet der Rhône verläuft (siehe Karten unten).
In Ostrichtung durchfließt sie, – von beiden Seiten meist unbewohnte Hochtäler entwässernde Gebirgsbäche aufnehmend -, als Grenzfluss zwischen den Cottischen Alpen (linkes Ufer) und den Seealpen den obersten Talort Argentera sowie das Gemeindegebiet von Pietraporzio (1.246 m, im Bild unten der dortige Flusslauf) und erreicht nach fast 30 km den Hauptort der Gemeinde Vinadio (920 m), vor dem von Süden der Rio Sant’Anna zufließt, durch dessen Tal eine Straße über den Alpenhauptkamm(grenz)pass Colle della Lombarda nach Frankreich ins Einzugsgebiet des Var verläuft.
Von der weitere 10 km flussabwärts gelegenen Ortschaft Demonte (780 m) führt eine Bergstraße in Nordwestrichtung durch das Seitental Vallone dell’Arma auf den Colle di Caccia (1.840 m), der die östliche Zufahrt zur Maira-Stura-Kammstraße (MSKS) darstellt, die entlang des das Sturatal vom Mairatal trennenden Bergrückens verläuft, überwiegend nur geschottert und teils unbefestigt ist, und über zahlreiche nicht immer ungefährliche Schotterwege über diverseste Übergänge (Colle del Mulo 2.527 m, Colle Bandia 2.408 m, Colle Margherita 2.420 m, Colle d`Anoccia 2.533 m, Colle Cologna 2.394 m und Colle del Preit 2.083 m) die beiden Täler miteinander verbindet.
Der einzige großteils asphaltierte und auch befestigte Übergang führt vom Sturatal durch das erwähnte Vallone dell’Arma (im Bild unten) und über den Colle dei Morti zum Talschluss des Granatales.
Unterhalb von Demonte verlässt in Südrichtung eine über die Passhöhe Madonna del Colletto ins Tal des Gesso führende Kleinstraße das Valle Stura di Demonte.
Bei der weitere 17 km flussabwärts gelegenen Ortschaft Borgo San Dalmazzo (645 m) verlässt die Stura di Demonte das Hochgebirge und durchfließt das Hügelgebiet rund um die 8 km östlich gelegene Bezirkshauptstadt Cuneo (534 m), nach der ihr von rechts der die Ligurischen Alpen von den Seealpen trennende Torrente Gesso zufließt (siehe Karte unten), dessen südlicher Zufluss Vermenagna am Nordfuß des Alpenhauptkamm-Grenzpasses Colle di Tenda entspringt, über den Verkehrswege (Straße und Bahn) nach Frankreich ins Royatal führen.
Der 42 km lange Torrente Gesso entsteht in den Seealpen aus mehreren am Alpenhauptkamm im Parco Regionale Alpi Marittime östlich und westlich der Cima d’Argentera (3.297 m, höchster Berg der Seealpen) entspringenden Bächen, die sich in der Ortschaft Valdieri (774 m) zum Torrente Gesso vereinigen. Nach Aufnahme der die Seealpen von den Ligurischen Alpen trennenden Vermenagna bei Roccavione (646 m), die ihrerseits kurz vorher bei der Ortschaft Vernante (785 m) von links den das Valle Grande entwässernden Bach aufgenommen hat, wird der Gesso selbst zum Grenzfluss zwischen diesen Gebirgsgruppen und mündet 11 km später bei Cuneo in die Stura di Demonte. Von den erwähnten Tälern der Gessoquellbäche und den Vermenagna-Seitentälern führen weder Verkehrsverbindungen über den Alpenhauptkamm nach Frankreich, noch sind diese Täler miteinander durch Passstraßen verbunden. Nur von Valdieri (im Bild unten), dem Hauptort des oberen Valle Gesso, führt über den kleinen Pass Madonna del Colletto eine Straßenverbindung ins Sturatal.
Die Stura di Demonte verlässt bei Cuneo in Nordostrichtung das Alpengebiet und erreicht nach rund 50 km im Apenninenvorland bei Cherasco (288 m), dem Zentrum des Weinanbaugebietes des DOC-Weines Dolcetto d’Alba, den Tanaro.
Nach der Einmündung der Stura di Demonte durchfließt der zum Apenninenfluss gewordene Tanaro in Nordostrichtung das Zentrum des Barbaresco-Weinanbaugebietes, passiert nach 20 km die Stadt Alba (172 m, im Bild unten) und nach weiteren 30 km die Bezirkshauptstadt Asti (123 m, Zentrum des Barbera-Weinanbaugebietes), dreht in Ostrichtung, nimmt vor der Stadt Alessandria von Süden den Apenninenfluss Brembo auf, tritt in die Poebene ein und passiert nördlich die Stadt Alessandria, nach der von rechts die Bormida zufließt.
Die 154 km lange Bormida entsteht aus drei Quellflüssen (Bormida di Mallare, Bormida di Pallare und Bormida di Millesimo), deren Täler den Alpenhauptkamm berühren und deren Quellbäche in Ligurien auf 800-1.200 m Seehöhe in den Ligurischen Alpen entspringen. Östlichstes Tal ist jenes der Bormida di Mallare.
Der Alpenhauptkamm begleitet ihr rechtes Ufer und es führen über diese Bergkette über den Colle di Cadibona Verkehrsverbindungen zur im Äußeren Alpenbogen gelegenen Ligurischen Küste.
Vom Talschluss des westlich benachbarten Tales der Bormida di Pallare führen ebenfalls Straßen über den Alpenhauptkammpass Colle del doppio bivio zur Küste. Die Täler dieser beiden Alpenflüsse, die sich später beim Übergang vom Alpen- ins Apenninengebiet zur Bormida di Spigno vereinigen (siehe Karte unten), sind durch den Colla del Bresca miteinander verbunden.
Nördlich des Colla del Bresca sind das Val Bormida di Pallare und das Val Bormida di Mallare durch die Passhöhe Montefreddo ebenfalls miteinander verbunden. Das Tal der Bormida di Pallare ist außerdem mit seinem westlich benachbarten Tal der Bormida di Millesimo durch drei Kleinpässe verbunden. Oberster und höchstgelegener Übergang ist der Colle Baltera. Unterhalb des Colle Baltera verbindet die Passhöhe Cabitti das Val Bormida di Pallare mit dem Val Bormida di Millesimo. Schließlich verbindet auch der bereits mehrfach erwähnte an der Alpen/Apenninen-Grenze liegende Colle di Cosseria die letzte (halb)alpine Verbindung des Valle Bormida di Millesimo mit dem Val Bormida di Pallare.
Vom obersten Abschnitt des alpinen Teiles des Tales der Bormida di Millesimo führen Straßen über die Alpenhauptkammpässe Colle del Melogno, Giogo di Toirano und Colle Scravaion zur Küste. In Ostrichtung führen Straßen über Colle Baltera, Cabitti und Colle die Cosseria ins Tal der Bormida di Pallare; ins westlich benachbarten Tanarotal bestehen Straßenverbindungen über Colle Quazzo, Colle della Rionda, Colle dei Giovetti und Colle di Montezemolo.
Die Bormida di Millesimo tritt bei der Stadt Millesimo (429 m, im Bild oben) -, die zur Bormida di Spigno vereinigten Flüsse Bormida di Mallare und Bormida di Pallare bei der Stadt Carcare (365 m) vom Alpengebiet ins Apenninengebiet über, treten dort ins Piemont ein und vereinigen sich bei Bistagno zur Bormida (165 m), die unterhalb der Kurstadt Acqui Terme (156 m) in die Poebene eintretend von rechts die Orba aufnimmt, die Provinzhauptstadt Alessandria südöstlich passiert und bei Pietra Marazzi (im Bild unten) in den Tanaro mündet (95 m).
Der Tanaro, – nunmehr als (mit Einschränkungen) schiffbarer Fluss -, erreicht über 10 km weiter bei Bassignana den Po in dessen Mittellauf über 100 km östlich (unterhalb) von Turin.
Demgegenüber erreichen die beiden anderen rechten Alpinzuflüsse des Po diesen in seinem Oberlauf 30 km (Maira) bzw. 35 km (Varaita) südlich (flussaufwärts) von Turin.