Die in Nordrichtung fließende 147 km lange Iller entsteht auf 783 m Seehöhe bei Oberstdorf im oberen Allgäu in den Allgäuer Alpen durch den Zusammenfluss von Trettach (rechter Oberlauf), Stillach (mittlerer Oberlauf) und Breitach (linker Oberlauf). Die Breitach entspringt im österreichischen Kleinwalsertal, die anderen beiden Quellflüsse auf bayerischem Gebiet. Das 2.152 km² große Einzugsgebiet der Iller umfasst ausschließlich Teilgebiete der Allgäuer Alpen und des diesen vorgelagerten Alpenvorlandes.
Die rechte Einzugsgebietsgrenze der Iller verläuft ab ihrer Mündung in Neu-Ulm innerhalb Bayerns in Südrichtung, vorerst als Einzugsgebietsgrenze zu den Voralpenflüssen Roth und Günz und ab der nordöstlich von Kempten gelegenen Ortschaft Wildpoldsried zum Lech. Die Iller/Lech-Wasserscheide passiert innerhalb Bayerns die Verkehrsübergänge Obereiberg, Hintere Waxhalden, Oy, Alpe Metzeberg und Oberjoch und erreicht am Wannenjoch die österreichische Grenze (Bundesland Tirol).
von | Verlauf der Einzugsgebietsgrenze der Iller in Österreich | bis |
Wabbenjoch | Die Iller/Lech-Wasserscheide folgt der Staatsgrenze (Tirol/Bayern) das Tal des rechten Illerzuflusses Ostrach begleitend bis zum Großen Wilde (2.378 m), sodann in Westrichtung drehend die Talschlüsse der Iller-Quellbäche Trettach und Stillach begrenzend bis zum Haldenwanger Eck, wo auf der österreichischen Seite das Bundesland Vorarlberg beginnt, von wo sie in Nordrichtung nach kaum 1 km den am Talschluss eines rechten Breitach-Zuflusses liegenden und somit das Kleine Walsertal begrenzenden Haldenwangerkopf erreicht.
Die Einzugsgebietsgrenze der Iller verlässt am Haldenwangerkopf in Westrichtung die Staatsgrenze und verläuft innerhalb Vorarlbergs über Gemstel- und Hochalppass bis zu der von der Scheitelhöhe des Hochtannbergpasses (im Bild oben mit dem Biberkopf) zur Höferspitze ansteigenden Kammkette, an der jenseits des Illergebietes das Einzugsgebiet des Lech endet und jenes der Bregenzer Ach und damit des Rheins und des Atlantiks beginnt. Die folgende Iller/Rhein-Wasserscheide ist Teilstück der Kontinentalwasserscheide, die auf der Höferspitze (2.131 m) in Nordrichtung dreht, den Gerachsattel und das Breitach-Quellgebiet passiert, damit von der rechten zur linken Einzugsgebietsgrenze der Iller wird, am Hohen Ifen (2.230 m) die Staatsgrenze berührt und danach entlang des auf österreichischem Staatsgebiet liegenden Ostrandes des Gottesackerplateaus bis zum Massiv der auf der Staatsgrenze liegenden Unteren Gottesackerwände (1.838 m) verläuft. |
Hoher Ifen – Untere Gottesackerwände |
Während die Kontinentalwasserscheide (und damit die linke Einzugsgebietsgrenze der Iller) dort die Nordrichtung beibehaltend auf deutsches Staatsgebiet übertritt, tritt die Staatsgrenze in Ostrichtung ins Illereinzugsgebiet über und fällt über den Musberg (1.487 m) und danach dem Hörnlebach bis zu seiner Mündung in die Breitach folgend in den Talgrund des Kleinen Walsertales ab, folgt in Nordostrichtung rund 1 km dem Flusslauf der Breitach abwärts, verlässt dann in Ostrichtung die Breitach (910 m), passiert bei der Walserschanz (988 m) den Grenzübergang Mittelberg/Riezlern-Oberstorf und steigt zum Söllereck (1.703 m) an. In Südrichtung ein rechtes Seitental der Breitach östlich begrenzend über Söllerkopf (1.925 m) und Kanzelwand (2.059 m) wird nach dem Geißhorn (2.366 m) wieder der Haldenwanger Kopf erreicht und somit die Umrundung des Kleinen Walsertales bzw. des österreichischen Anteils am Einzugsgebiet der Iller vollendet. Dieser bloß das Kleine Walsertal umfassende und für gegenständliche Ausführungen ausschließlich relevante österreichische Anteil am Illergebiet ist in unterer Abbildung des Iller-Einzugsgebietes (in der unteren Bildmitte) erkennbar.
Wie bereits erwähnt kehrt die nunmehr linke Iller-Einzugsgebietsgrenze als Europäische Kontinentalwasserscheide nach den Unteren Gottesackerwänden nach Deutschland zurück, passiert den auch Sonnenberg genannten Gipfel der Oberen Gottesackerwände (2.033 m) und verläuft über die innerbayerischen Übergänge Rohrmoossattel, Riedbergpass, Hinterstaufen, Kalzhofen, Stixner Joch, Diepolz, Hellengerst und Schwarzerd und tritt in der Adelegg nach Baden-Württemberg und kurz danach ins Schwäbische Alpenvorland über. Nach Leutkirch im Allgäu endet jenseits des Illergebietes das Einzugsgebiet des Rheins und die Iller-Gebietsgrenze trennt sich von der Kontinentalwasserscheide und wird zur Iller/Riß-Wasserscheide. Als Iller/Rot-Wasserscheide erreicht sie das Donautal bei Ulm und endet an der Illermündung im Stadtteil Neu-Ulm an der Donau.
Flussverlauf des Iller-Quellflusses Breitach und der Iller
Die 21 km lange Breitach entsteht im Ortsteil Baad (1.230 m, im Bild unten) der Kleinwalsertaler Ortschaft Mittelberg durch den Zusammenfluss von Turabach, Derrenbach und Bärguntbach, deren Quellgebiete auf fast 2.000 m Seehöhe liegen.
Vor dem nördlich gelegenen Hauptort Mittelberg fließen der Breitach von rechts der Gämstelbach -, dessen Quellen am Baldenwanger Kopf liegen, und nach Mittelberg (ebenfalls von rechts) der Wildenbach zu.
Die Breitach passiert die auf ihrem linken Talrand gelegene Ortschaft Hirschegg, nach der ihr von rechts der kleine am Südfuß der Kanzelwand entsprungene Zwerenbach zufließt.
Nach der folgenden Ortschaft Riezlern (im Bild unten das Ortszentrum) fließen ihr im Ortsteil Westegg von rechts der am Nordfuß der Kanzelwand entsprungene Schmiedebach und von links der über 12 km lange Schwarzwasserbach zu, dessen Quellgebiete an der Westseite des Gerlachsattels liegen.
Nachdem der Breitach 2 km weiter unterhalb von Westen der Grenzbach Hörnlebach zugeflossen ist, wird sie für 1 km selbst zum Grenzfluss und verlässt bei der 13 km unterhalb ihres Ursprungs gelegenen Walserschanze Österreich (910 m). Außer dem nach Deutschland (Bayern) führenden Straßenübergang bei der Walserschanze führen keine Verkehrswege aus dem zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehörenden Kleinen Walsertal (im Bild unten), das somit eine funktionelle Exklave Österreichs darstellt, die seit 1891 Zollausschlussgebiet und somit Teil des deutschen Wirtschaftsgebietes ist.
Die Breitach (im Bild unten vor dem Grenzübertritt) zwängt sich auf bayerischem Gebiet durch die enge Breitachklamm und erreicht nach 8 km den Iller-Ursprung bei Oberstdorf (783 m).
Die stets in Nordrichtung fließende Iller passiert Sonthofen (741 m), Immenstadt im Allgäu (729 m) und Kempten (674 m), wo sie ins Alpenvorland übertritt, erreicht danach Mooshausen, wo von links ihr größter Nebenfluss Aitrach einmündet (596 m), sie zum Grenzfluss zwischen Baden-Württemberg (linkes Ufer) und Bayern wird und als solcher 50 km weiter nördlich bei Ulm im südlichen Stadtteil Neu-Ulm in die Donau mündet (468 m).
Flussverlauf der Donau bis zur Lecheinmündung
Die das Alpengebiet (rechtes Ufer) von der Schwäbischen Alb (Nordufer) trennende Donau gilt ab der Einmündung der Iller bei Stromkilometer 2.588 (von der Mündung aufwärts gerechnet), die beim Zusammenfluss rund ein Drittel mehr Wasser als sie selbst führt (siehe Bild unten), als (eingeschränkt) schiffbar. Sie wird allerdings erst ab der Einmündung des Rhein-Main-Donaukanals bei Stkm 2.412 bei Kelheim zur frequentierten Wasserstraße. Bis dorthin hat sie 15 kleinere Staustufen zu überwinden.
Die Donau wird ab der Illermündung selbst zum Grenzfluss zwischen Bayern (Südufer) und Baden Württemberg, bis sie nach 8 km gänzlich nach Bayern übertritt.
Auf ihrem folgenden fast 90 km langen in grundsätzlicher Nordostrichtung verlaufenden Weg bis zur Lechmündung bei Marxheim bildet sie weiterhin die Nordgrenze des Alpengebietes (Allgäuer Alpen) und es münden von Süden mehrere innerhalb Bayerns entsprungene Voralpenflüsse ein, wie die 52 km lange Roth bei Oberpfahlheim (453 m, Stkm 2.572), die 74 km lange Günz bei Günzburg (440 m, Stkm 2.560), die 78 km lange Mindel bei Gundremmingen (430 m, Stkm 2.552), sowie unmittelbar nebeneinander gegenüber von Donauwörth (395 m, Stkm 2.508) die 80 km lange Zusam und die 76 km lange Schmutter. Es sei hier darauf hingewiesen, dass die Einzugsgebiete all dieser genannten rechten Donauzuflüsse gänzlich innerhalb Deutschlands liegen und im Band 6 (Randgebiete) im Deutschland-Kapitel beschrieben werden.
Unmittelbar vor der Rothmündung wird die Donau von der Autobahn A 7 (Abschnitt Würzburg-Kempten) und kurz danach von der Autobahn A 8 (Abschnitt Stuttgart-München) überquert. Von links erreichen die Donau in diesem Abschnitt nur kurze von der Schwäbischen Alb kommende Flüsse (Blau, Nau, Brenz und Egau), von denen bloß die 132 km lange Wörnitz erwähnenswert ist, die die Schwäbische Alb von der Fränkischen Alb trennt und in Donauwörth gegenüber der Zusam- und Schmuttermündung die Donau erreicht (im Bild oben). Mit dem Zufluss des Lech bei Marxheim (392 m, Stkm 2.496) wird der Donau wieder aus österreichischem Alpengebiet stammendes Wasser zugeführt (siehe Kapitel Lech-Gebiet).