Raab-Gebiet, Abgrenzung und Flusssystem

Die 250 km lange Raab (davon fast 95 km innerhalb Österreichs) entspringt in der Steiermark an der Alpenhauptwasserscheide im Grazer Bergland, fließt vorerst in Südsüdostrichtung, dreht in einem großzügigen Bogen in Nordostrichtung, wobei sie in dessen Verlauf ins Bundesland Burgenland und knapp nach dem südlichsten Punktes ihres Verlaufes nach Ungarn (Komitat Vas) übertritt, nach der Stadt Körmend zur Alpengebietsgrenze wird und nach Sárvár das Alpengebiet verlässt, kurz vor Györ ins Komitat Györ-Moson-Sopron übertritt und im Stadtgebiet von Györ in den rechten Donau-Seitenarm Mosoni Duna mündet.

© bmnt.gv.at; Einzugsgebiete von Raab, Rabnitz und Leitha

Von den Alpingebieten ihres 10.400 km² großen Einzugsgebietes (siehe Karte oben) entwässert die Raab Teilgebiete der Fischbacher Alpen, des Grazer Berglandes des Wechselgebietes, des Günser Berglandes und des Oststeirischen Hügellandes in den österreichischen Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Burgenland, sowie im ungarischen Komitat Vas.

Die rechte Einzugsgebietsgrenze der Raab beginnt außerhalb des Alpengebietes in Ungarn (Komitat Györ-Moson-Sopron) am rechten Ufer der Mosoni Duna im Stadtgebiet von Györ bei der Einmündung der Raab in die Mosoni Duna (im Bild unten), passiert dieses in Südostrichtung, durchläuft als Wasserscheide des rechten Raab-Zuflusses Marcal zu diversen kleinen direkten Donauzuflüssen fast 100 km lang das Transdanubische Hügelland, wobei sie nach dem Flughafen von Györ in Südrichtung dreht, kurz das Komitat Komárom-Esztergom berührt, beim Bakonywald ins Gebiet des Komitats Veszprém übertritt und in diesem das Einzugsgebiet des von der Zala gespeisten Plattensees (ung: Balaton) erreicht.

© einfach SaRa

In Westrichtung verlässt sie das Gebiet von Veszprém und folgt in etwa der Komitatsgrenze Vas/Zala, die nördlich der Stadt Zalaegerszeg die Ostabhänge des Örség, des letzten Teiles des die Alpenhauptwasserscheide bildenden Hauptkammes des Oststeirischen Hügellandes erreicht.

© https://journals.openedition.org/dynenviron/1151

Die Raab/Zala-Wasserscheide steigt der Alpenhauptwasserscheide und der Komitatsgrenze folgend die Ortschaft Rimány durchlaufend zum Örség an, tritt am Ostrand des Nationalparkgebietes Örségi Nemzeti Park ins Komitat Vas über, durchläuft das Kerngebiet des Nationalparkes und endet an der slowenischen Grenze am Grenzberg Ńońki vhr (325 m), da dort jenseits des Raabgebietes das Einzugsgebiet der Zala endet und jenes der Drau (über deren Nebenfluss Mur) beginnt.

Die nunmehr zur Raab/Drau-Wasserscheide gewordene Alpenhauptwasserscheide folgt in Westrichtung der Staatsgrenze zwischen Ungarn im Norden und Slowenien im Süden, passiert in diesem Abschnitt den nördlichsten Punkt Sloweniens, passiert die Übergänge Katin breg und Srebrni breg und erreicht nach rund 12 km das Dreiländereck Ungarn/Slowenien/Österreich, das zugleich der westlichste Punkt Ungarns ist.

von Verlauf der Eizugsgebietsgrenze der Raab in Österreich
bis
Dreiländereck Die Raab/Drau-Wasserscheide hat im auf ungarisches und slowenisches Staatsgebiet übergreifenden Oststeirischen Hügelland am Dreiländereck (387 m, ung: Hármashatárkő, slow: Tromejnik) die österreichische Grenze (Bundesland Burgenland) erreicht, folgt in Südwestrichtung dem Grenzverlauf Österreich/Slowenien und erreicht nach 2,5 km den Grenzübergang Matjaševci-Zollhütte. Matjaševci-Zollhütte