Aus Vollständigkeitsgründen sei abschließend auch noch das Leithagebirge beschrieben. Der rund 35 km lange und 5-7 km breite Höhenrücken erhebt sich aus der Kleinen Pannonischen Tiefebene, des westlichsten Teils des Eurasischen Steppengürtels, am Ostrand des Wiener Beckens im Grenzgebiet der Bundesländer Niederösterreich und Burgenland. Höchste Erhebung ist der Sonnenberg (484 m), der im Südteil des Höhenzuges auf burgenländischem Gebiet nördlich der Landeshauptstadt Eisenstadt liegt.
Der Nordrand des Bergstocks ist gleichzeitig der Südrand der von der Leitha durchflossenen Brucker Pforte, deren Nordrand die Hundsheimer Berge bilden, die zu den Kleinen Karpaten gehören und ihrerseits wieder den Südrand des Hainburger Pforte (slowak: Devínska brána) genannten kurzen Durchbruchstales der Donau durch den Gebirgszug der Kleinen Karpaten bilden. Den Nordrand dieser kurzen auch Thebener Pforte genannten Talenge wiederum bildet der auf slowakischem Staatsgebiet vom linken Donauufer aufragende Thebener Kogel.
Der Südrand des Leithagebirges ist gleichzeitig der Nordrand der Wiener Neustädter Pforte (auch Ödenburger Pforte), einer 13 km breiten Senke zwischen dem Alpenausläufer Rosaliengebirge im Süden und dem Leithagebirge im Nordosten.
Im Westen wird das Leithagebirge von der Ebene des Wiener Beckens -, und im Osten vom Neusiedler See, einem der wenigen nennenswerten Steppenseen Mitteleuropas, begrenzt. Der Höhenzug bildet somit bestenfalls einen geologischen Übergang zwischen Alpen und Karpaten und sollte keinem der genannten Gebirgsregionen zugeordnet werden. Würde man das Leithagebirge dem Alpengebiet zuordnen, dann wären in logischer Konsequenz
- der Neusiedler See ein Alpenrandsee (wie Gardasee, Genfersee, Lago Maggiore usw.),
- die sich an den Südabhang des Leithagebirges anschmiegende burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt eine Alpenstadt (wie Innsbruck, Grenoble, Lienz usw.),
- die am nördlichen Westufer des Neusiedler Sees gelegenen Winzerorte Jois, Winden, Breitenbrunn und Purbach, die sich über die Ostabhänge des dort direkt zum See abfallenden Leithagebirges verstreuen, alpine Bergdörfer…..etc.
Allein der Gedanke, diese Thesen unter kulturhistorischen Aspekten ernsthaft in Erwägung zu ziehen verursacht beim Autor als Kenner dieser Gegend medizinisch kaum erklärbare starke körperliche Schmerzen, weshalb er das Neusiedlerseegebiet samt Leithagebirge und Wiener Becken im Rahmen gegenständlicher Ausführungen nicht dem Alpengebiet zuordnet.