Das 26.130 km² große Einzugsgebiet des Inn erstreckt sich über Teilgebiete von 4 Staaten (siehe Karte unten), nämlich Schweiz, Italien, Österreich und Deutschland (Bayern).
Der deutsche Anteil des Einzugsgebietes des Inns umfasst den Südosten Bayerns (siehe Karte unten) und ist im Norden vom Donautal -, im Osten und Süden (von Passau bis zum Grenzberg Ameiskopf beim Achenpass) von der Staatsgrenze zu Österreich (siehe Grenzverlaufsbeschreibung im Vorkapitel Lage und Abgrenzung des deutschen Alpengebietes), innerhalb Bayerns im Westen vom Achenpass bis zum 45 km nordöstlich des Stadtzentrums von München gelegenen Gut Obermailing vom Isargebiet (siehe die Beschreibung des Verlaufes der Isar/Inn-Wasserscheide im Vorkapitel Isar-Gebiet), und danach im Nordwesten bis zum Neuenburger Wald, in dessen Nordostecke das Stadtgebiet Passaus liegt, von den Einzugsgebieten der Vils und der Wolfach begrenzt.
Von den auf deutschem Staatsgebiet liegenden Gebirgsgruppen entwässert der Inn die Berchtesgadener Alpen und die Chiemgauer Alpen gänzlich, sowie die Ostabhänge der Bayerischen Voralpen und einen bloß 1 km² großen Teil des Rofan, nämlich das südliche, oberhalb der Kieferbachmündung gelegene Ortsgebiet (im Bild unten in der linken Bildhälfte) der am linken Innufer gelegenen bayerischen Grenzortschaft Kiefersfelden.
Die Ost- Süd- und Westgrenze der Berchtesgadener Alpen liegt im österreichischen Bundesland Salzburg. Das Berchtesgadener Land genannte Kerngebiet mit dem Königsee liegt in der äußersten Südostecke Bayerns.
Im Nordwesten werden die Berchtesgadener Alpen zwischen Lofer und dem Walserberg vom Saalachtal -, und im Norden durch das Salzburger Becken von den Chiemgauer Alpen getrennt. Nur zwischen dem Steinpass (im Bild unten das ehemalige Zollhaus) und der unterhalb von Bad Reichenhall an der Saalach gelegenen Ortschaft Piding verläuft diese Gebietsgrenze über deutsches Staatsgebiet.
Auch die Westgrenze zu den Loferer und Leoganger Steinbergen (2) zwischen Lofer und Saalfelden, wo es zu einer punktuellen Berührung mit den Kitzbüheler Alpen kommt, wird vom Saalachtal gebildet.
Die Südgrenze zu den Salzburger Schieferalpen bilden ab Saalfelden das Urslautal (aufwärts), Filzensattel, Dientner Sattel und das Mühlbachtal abwärts bis ins Salzachtal bei Bischofshofen.
Die Ostgrenze zum Tennengebirge (4) und zu den Salzkammergutbergen bildet bis ins Salzburger Becken die Salzach.
Höchster Berg der Berchtesgadener Alpen ist der Hochkönig (2.941 m), der am Südrand im österreichischen Bundesland Salzburg liegt.
Die Chiemgauer Alpen liegen überwiegend in Bayern. Ihre östlichen Ausläufer rund um den Walserberg liegen in Österreich im Südwesten des Salzburger Beckens. Die Linie Rosenheim-Chiemsee-Traunstein-Freilassing gilt als Nordgrenze zum von Inn und Salzach begrenzten und den Chiemgauer Alpen vorgelagerten Teil des Alpenvorlandes.
Die Südabhänge der Chiemgauer Alpen erreichen Gebiete der österreichischen Bundesländer Tirol und Salzburg und grenzen dort an das Kaisergebirge (1) und die Loferer und Leoganger Steinberge (2).
Im Westen bildet der Inn zu den Bayerischen Voralpen -, und im Südosten die Saalach (im Bild unten) die Grenze zu den Berchtesgadener Alpen. Das Sonntagshorn (1.961 m, höchster Berg der Chiemgauer Alpen), ist Grenzberg zwischen Bayern und Salzburg.
Es folgt eine überblickhafte Darstellung der Einzugsgebietsgrenze des Inn ab seiner Donaueinmündung in Passau im Uhrzeigersinn.
Die rechte Einzugsgebietsgrenze des Inn beginnt außerhalb des Alpengebietes bei seiner Mündung in Passau und tritt in Südrichtung nach kaum 1 km nach Österreich (Bundesland Oberösterreich) über. Sie verläuft (siehe auch Ausführungen hinsichtlich Abgrenzung des Inngebietes im Band 5 – Österreich) vorerst innerhalb des nichtalpinen Gebietes des Sauwaldes, geht ins den Salzkammergutbergen nördlich vorgelagerte Alpenvorland (Hausruck und Kobernaußerwald) über, erreicht an dessen Südrand die Grenze zum Bundesland Salzburg, verläuft weiter stets in Grenznähe (und diese mehrmals überschreitend) in Südrichtung, verlässt am Nordrand des Salzkammergutes das Alpenvorland und tritt ins Gebiet der Salzkammergutberge ein, bildet fortan (in etwa) die Westgrenze des Salzkammergutes und tritt am Pass Gschütt, der entgegen der Beschilderung auf der Passhöhe (siehe Bild unten) tatsächlich nur 957 m hoch ist, ins Dachsteingebirge über.
Die Inngebietsgrenze trennt bis dorthin die östlich gelegenen Einzugsgebiete der direkten oberösterreichischen Donauzuflüsse Kößlbach (Sauwaldgebiet), Innbach und Traun von den Einzugsgebieten der rechten Innzuflüsse Pram, Antiesen, Mattig und der Salzach, die kurz vor ihrer Inneinmündung die bayerische Stadt Burghausen passiert, deren Burg (Bild unten) mit 1.043 m Länge die längste Burganlage Europas ist und laut Guinness-Eintrag die längste Burganlage der Welt sein soll.
Im Dachsteingebirge endet die Inn/Traun-Wasserscheide an der Armkarwand, da dort jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet der Traun endet und jenes des ebenfalls Wasser vom Alpenhauptkamm führenden Donauzuflusses Enns beginnt.
Die Inn/Enns-Wasserscheide verlässt in Südwestrichtung das Grenzgebiet Oberösterreich/Salzburg, geht innerhalb Salzburgs am Marcheggsattel in die Salzburger Schieferalpen -, und später auf der Wagrainer Höhe in die Niederen Tauern über, in deren Gebiet sie den in der Alpenhauptkammkette und damit auf der die Gebiete des Äußeren Alpenbogens von jenen des Inneren Alpenbogens trennenden Alpenhauptwasserscheide liegenden Faulkogel (im Bild unten die Südansicht mit der Franz Fischer Hütte) erreicht, wo jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet der Enns endet und jenes der Drau beginnt, das im Inneren Alpenbogen liegt.
Die Einzugsgebietsgrenze des Inn folgt ab dort dem Alpenhauptkamm in Westrichtung bis zu seinem Quellgebiet bei St. Moritz. Sie geht als Inn/Drau-Wasserscheide am Murtörl in die Hohen Tauern über, wird ab dem Weinschnabel zum Grenzkamm zwischen Salzburg und Kärnten (Südseite), und später ab dem Eiskögele zum Grenzkamm zwischen Salzburg und (Ost)Tirol und erreicht schließlich auf der Dreiherrnspitze (im Bild unten der Gipfel) die Staatsgrenze zu Italien (Region Trentino-Südtirol), auf der jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet der Drau (und damit der Donau und des Schwarzen Meeres) endet und jenes der Etsch (und damit der Adria) beginnt.
Die Einzugsgebietsgrenze des Inn ist damit zur Außengrenze des gesamten Donaugebietes und somit zur Donau(Inn)/Adria(Etsch)-Wasserscheide geworden, die nunmehr als Grenzkamm zu Italien (Südtirol) weiter in Westrichtung entlang des Alpenhauptkamms an der Birnlücke in die Zillertaler Alpen übertritt, in denen am Dreiecker auf der österreichischen (Nord)Seite Salzburg endet und (Nord)Tirol beginnt. Dort endet auch das Einzugsgebiet des Innzubringers Salzach und es erreichen den Inn ab dort von rechts nur mehr in der Folge immer kürzer werdende relativ kleine Zuflüsse, die ihren Weg vom Alpenhauptkamm direkt ins Inntal finden.
Der Alpenhauptkamm (und mit ihm die Inngebietsgrenze) geht am Brenner in die Stubaier Alpen -, und am Timmelsjoch (im Bild unten der dortige Passkamm) in die Ötztaler Alpen über, verlässt am die Ötztaler Alpen von den Rätischen Alpen trennenden Reschenplateau die Staatsgrenze in Südwestrichtung und verläuft (nunmehr innerhalb der Rätischen Alpen) über italienisches Staatsgebiet zum italienisch/schweizerischen Grenzberg Äußerer Nockenkopf, ab dem die Inn/Etsch-Wasserscheide der Staatsgrenze Italien/Schweiz (Kanton Graubünden) folgt.
Sie verlässt innerhalb der Rätischen Alpen mehrmals die Staatsgrenze, verläuft, – das Engadin östlich begleitend -, nochmals kurz über italienisches und danach über schweizerisches Staatsgebiet und es endet am Grenzberg (Graubünden/Lombardei) Monte Forcola jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet der Etsch und es beginnt jenes des Adriazuflusses Po.
Die rechte Einzugsgebietsgrenze des Inn verläuft als Donau(Inn)/Adria(Po)-Wasserscheide das (lombardische) Livignoplateau östlich begrenzend nochmals über italienisches Staatsgebiet, tritt wieder in die Schweiz über, passiert am Piz Bernina (4.049 m) den höchsten Punkt des Donaueinzugsgebietes, folgt danach noch ein kurzes Stück der Staatsgrenze, verlässt diese in Nordrichtung drehend und erreicht innerhalb der Schweiz nach dem Malojapass am Lunghinpass den Beginn der Donau/Adria-Wasserscheide und das Quellgebiet des Inn. Am Lunghinpass kommt es zur Vereinigung mit der (von Westen entlang des Alpenhauptkamms kommenden) Kontinentalwasserscheide (Atlantik/Mittelmeer), da dort jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet des Po (und damit des Mittelmeeres) endet und jenes des Rheins (und damit der Nordsee und des Atlantiks) beginnt.
Ab dem Lunghinpass wird die nunmehr linke Einzugsgebietsgrenze des Inn (weiterhin als Donaugebiets-Außengrenze) selbst zur Kontinentalwasserscheide (Schwarzes Meer/Nordsee bzw. Mittelmeer/Atlantik), verlässt (wieder ins Gebiet des Äußeren Alpenbogens eintretend) den die Alpenhauptwasserscheide bildenden Alpenhauptkamm und verläuft in Nordnordostrichtung als Donau(Inn)/Rhein-Wasserscheide innerhalb der Schweiz das Engadin nunmehr westlich begleitend, bis sie die österreichische Staatsgrenze an der Dreiländerspitze (Graubünden/Vorarlberg/Tirol) überschreitet, als Grenze der österreichischen Bundesländer Vorarlberg (im Westen) und Tirol an der Bielerhöhe in die Verwallgruppe -, und am Arlberg in die Lechtaler Alpen übergeht. Sie endet unmittelbar nördlich des Arlbergscheitels am im Skigebiet Ski Arlberg gelegenen Valfagehrjoch (im Bild unten), da dort jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet des Rheins (und damit der Nordsee und des Atlantiks) endet und jenes des Donauzuflusses Lech (und damit wieder des Schwarzen Meeres) beginnt.
Die Inngebietsgrenze verlässt die Kontinentalwasserscheide in Ostrichtung und verläuft (wieder innerhalb des Donaueinzugsgebietes) im österreichischen Bundesland Tirol als Inn/Lech-Wasserscheide (siehe Ausführungen im Vorkapitel Lech-Gebiet) entlang des Hauptkamms der Lechtaler Alpen bis zur Gartner Wand, wo jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet des Lech endet und jenes der Isar beginnt.
Weiter in Ostrichtung (siehe Ausführungen im Vorkapitel Isar-Gebiet) geht die Inn/Isar-Wasserscheide am Fernpass ins Wettersteingebirge -, und am Seefelder Sattel ins Karwendelgebirge über, verläuft im Norden Innsbrucks entlang des Kammes der Nordkette, geht am über dem Südufer des Achensees gelegenen Mauracher Sattel (im Bild unten rechte Bildhälfte) ins Rofangebirge über, dreht in Nordrichtung, tritt nach Überschreitung des Gufferts bei der Brandenberger Rossalm ins Gebiet der Bayerischen Voralpen ein und erreicht kurz danach beim Halserspitz die deutsche Grenze.
von | Verlauf der linken Einzugsgebietsgrenze des Inn in Deutschland | bis |
Halserspitz | Die Inn/Isar-Wasserscheide folgt der Staatsgrenze bis zum Ameiskopf, tritt zum Achenpass abfallend ins deutsche Staatsgebiet (Freistaat Bayern) ein, passiert nach dem Sattel von Waakirchen die bereits im Bayerischen Alpenvorland östlich von München gelegenen Übergänge Buch am Buchrain und Neufahrn und endet nahe dem Übergang Untermailing-Seeon, da jenseits des Inngebietes das Einzugsgebiet der Isar endet und jenes der Vils beginnt. Als Inn/Vils-Wasserscheide erreicht sie den Schergenhubsattel. | Schergenhubsattel |